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Sonderpädagogisches Handlungsmodell

Das Modell „Sonderpädagogisches Handeln im Rahmen der Individuellen Lern- und Entwicklungsbegleitung“ stellt über alle Förderschwerpunkte hinweg die aktuelle theoretische Grundlage sonderpädagogischen Handelns in Baden-Württemberg dar. Sie konkretisiert damit das sonderpädagogische Handeln innerhalb des (rechtlichen) Rahmens.

Das Sonderpädagogische Handlungsmodell ist in prozessdiagnostischen Zusammenhängen (z.B. im Unterricht), im Rahmen von Beratung und Unterstützung (z.B. im Sonderpädagogischen Dienst) und im Rahmen von Anspruchsfeststellungsverfahren handlungsleitend.

In vereinfachter Form geht es darum, sonderpädagogisch relevante Situationen zunächst systematisiert zu beschreiben, diese nach Möglichkeit theoriegleitet zu verstehen, um auf der Basis des Verstandenen passgenaue, wissenschaftlich gesehen sinnvolle, individuelle Bildungsangebote zu entwickeln, die der individuellen Entwicklung des jungen Menschen zur Erweiterung seiner gesellschaftlichen Teilhabe dienlich sind.

Es geht also um den Dreischritt:

  • Beschreiben,
  • Verstehen,
  • Verändern





Grafik: „verstehender Ansatz“ von Staubitz, P. nach Brandstetter, R.

Das Sonderpädagogische Handlungsmodell bringt dabei das Zusammenspiel folgender drei Bezugstheorien zum Ausdruck:

  1. Individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung (ILEB) (nach Burghardt/Brandstetter 2008)

Die Individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung nach Burghardt/Brandstetter dient dabei als wesentlichste Grundlage des Modells. Der Ansatz der bedingungsanalytischen Diagnostik nach Trost wurde insbesondere zur Spezifizierung des Bausteins „Sonderpädagogische Diagnostik“ in ILEB integriert, während das bio-psycho-soziale Modell der ICF-CY insbesondere als Bezugsquelle des zugrunde liegenden Behinderungsbegriffs und zur Strukturierung diagnostischer Daten eingebunden wurde.

In seiner ausführlichen Form stellt sich das Sonderpädagogische Handlungsmodell wie folgt dar:



Grafik: „Sonderpädagogisches Handeln im Rahmen von ILEB“ von Staubitz, P. nach Albrecht, C., Brandstetter R., Stecher, M. (2021), https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:grundlagen:sonderpaedagogisches_handeln_ileb .

Das Sonderpädagogische Handlungsmodell stellt damit also auch die Handlungsgrundlage für Sonderpädagog: innen mit dem Förderschwerpunkt Lernen dar, die junge Menschen aus ihrer Zielgruppe in ihrem individuellen Lernen und in ihrer individuellen Entwicklung begleiten – und zwar von der Frühförderung über die schulische Bildung bis hin zur beruflichen Bildung. .


Autor: innen: Dr. Ralf Brandstetter, Manuel Binder, Lorenz Gitschier, Susanne Kröger, Birgit Mölich, Stephan Moers, Birgit Schick, Philipp Staubitz, Lutz Walter, Thomas Walter & Felix Weber - Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Freiburg, Abtl. Sonderpädagogik;
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Lizenz: CC BY SA 4.0

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wiki/ausbildung/fachrichtung/lern/leitlinien/handlungsmodell.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/25 09:00 von Staubitz Admin