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wiki:ausbildung:fachrichtung:esent:qrunterricht

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wiki:ausbildung:fachrichtung:esent:qrunterricht [2022/12/24 15:41] – [QB 5 Förderschwerpunktspezifische Qualitäten] walterthwiki:ausbildung:fachrichtung:esent:qrunterricht [2023/01/25 21:10] (aktuell) – gelöscht Staubitz Admin
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-====== Qualitätsrahmen Unterricht ESENT====== 
- 
-**Stand: 21.12.20222**\\ 
-Weitere fachrichtungsübergreifende Qualitätsrahmen finden Sie [[wiki:ausbildung:fachrichtung:uebergreifend:qualitaetsrahmen|hier]].\\ 
- 
- 
- 
- 
-===== Leitgedanken ===== 
- 
-Übergeordnete Zielsetzung ist es, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einem Anspruch 
-auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot auf der Basis ihrer Lernausgangslagen durch 
-individuelle Bildungsangebote zu ermöglichen, ihre Aktivitätspotenziale zu entfalten und ihre Teilhabe 
-zu erweitern.\\ 
-Zur Realisierung dieser Zielsetzung dienen die im Folgenden dargestellten Qualitätsbereiche. Sie bilden 
-den Referenzrahmen für die Planung, Durchführung und Reflexion von Lehr-Lernsituationen. Erst im 
-Zusammenspiel entwickeln die Qualitätsbereiche ihre Wirksamkeit. Den Qualitätsbereichen sind 
-Qualitätskriterien, den Qualitätskriterien wiederum beobachtbare Indikatoren zugeordnet. 
-Die Qualitätskriterien und -indikatoren erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und können je 
-nach Lerngruppe und Zielsetzung des Unterrichts unterschiedlich gewichtet werden. 
- 
-===== Qualitätsbereiche für Lehr-Lernsituationen===== 
-**QB1** Beziehungsgestaltung\\ 
-**QB2** Kognitive Aktivierung\\ 
-**QB3** Konstruktive Unterstützung\\ 
-**QB4** Strukturierte Klassenführung\\ 
-**QB5** Förderschwerpunktspezifische Qualitäten\\ 
- 
----- 
-===== QB 1 Beziehungsgestaltung ===== 
- 
- ++++1.1 Die Lehrkraft begegnet den Schüler:innen empathisch, respektvoll und wertschätzend.| 
-**Indikatoren**\\ 
- 
-  * Die Lehrkraft behandelt alle Schüler:innen freundlich. 
-  * Die Lehrkraft zeigt echtes Interesse für die Perspektiven und Meinungen der Schüler:innen. 
-  * Die Lehrkraft nimmt die Gefühle und Probleme der Schüler:innen ernst. 
-  * Die Lehrkraft zeigt angemessen Mitgefühl. 
- ++++ 
-  
- ++++1.2 Die Lehrkraft zeigt Herzlichkeit und Wärme.| 
-**Indikatoren**\\ 
- 
-  * Die Lehrkraft teilt die Freude von Schüler:innen. 
-  * Die Lehrkraft spendet Trost, der von den Schüler:innen angenommen werden kann. 
-  * Die Lehrkraft vermittelt den Schüler:innen über (non-) verbale Ausdrucksformen das Gefühl des Angenommenseins. 
- ++++ 
- 
- 
- ++++1.3 Die Lehrkraft wahrt eine Balance zwischen Nähe und Distanz.| 
-**Indikatoren**\\ 
- 
-  * Die Lehrkraft achtet die Grenzen der Schüler:innen. 
-  * Die Lehrkraft setzt (situations- und alters-)angemessen Grenzen in Bezug auf Körperkontakt und Kommunikation. 
-  * Die Lehrkraft lässt eine angemessene Form von Nähe zu. 
-  * Die Lehrkraft macht angemessene Angebote, die Nähe ermöglichen. 
- ++++ 
- 
- ++++1.4 Die Lehrkraft achtet auf die Befriedigung von Grundbedürfnissen.| 
-**Indikatoren**\\ 
- 
-  * Die Lehrkraft sichert beständige Beziehungen. 
-  * Die Lehrkraft bietet den Schüler:innen (wenn nötig) einen Rückzugsraum. 
-  * Die Lehrkraft achtet den Pausen-, Ruhe- und Schlafbedarf der Schüler:innen. 
-  * Die Lehrkraft bietet den Schüler:innen Sicherheit und Verlässlichkeit. 
-  * Die Lehrkraft ermöglicht es den Schüler:innen, im Bedarfsfall zu essen und zu trinken. 
-  * Die Lehrkraft bietet den Schüler:innen die Möglichkeit zum Toilettengang. 
-  * Die Lehrkraft sichert erforderliche Angebote zur Pflege. 
-  * Die Lehrkraft nimmt Rücksicht auf den Gesundheitszustand der Schüler:innen. 
- 
-**Theoriebezüge:** [[https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:verhalten:theorien_verhalten:beduerfnisse&s[]=maslow|Maslow]], [[https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:verhalten:theorien_verhalten:traumapaedagogik&s[]=traumap%C3%A4dagogik|Traumapädagogik]]  
-++++ 
- 
- ++++1.5 Die Lehrkraft hält die Beziehung zu den Schüler:innen auch in herausfordernden Situationen 
-aufrecht.| 
-**Indikatoren**\\ 
- 
-  * Die Lehrkraft bleibt auch in herausfordernden Situationen wertschätzend. 
-  * Die Lehrkraft achtet darauf, die Schüler:innen nicht zu beschämen. 
-  * Die Lehrkraft ermöglicht den Schüler:innen bewusst, ihre gemachten Erfahrungen durch relativierende, korrigierende oder verändernde Gegenerfahrungen zu ergänzen oder zu kontrastieren. 
-  * Die Lehrkraft zeigt Verständnis. 
-  * Die Lehrkraft zieht sich im Sinne einer Deeskalation situativ zurück. 
- 
-**Theoriebezüge:** [[https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:didaktisierung:beziehungspaedagogik&s[]=beziehungsp%C3%A4dagogik|Beziehungspädagogik]]  
- ++++ 
- 
- ++++1.6 Die Lehrkraft ermöglicht ein positives Klassenklima.| 
-**Indikatoren**\\ 
- 
-  * Die Lehrkraft ermöglicht den Schüler:innen ein gelingendes Miteinander. 
-  * Die Schüler:innen hören einander zu und lassen sich gegenseitig ausreden. 
-  * Die Lehrkraft und Schüler:innen gehen geduldig miteinander um. 
-  * Die Schüler:innen helfen und unterstützen sich gegenseitig. 
-  * Die Schüler:innen stellen einander bei Fehlern nicht bloß. 
-  * Das Klassenklima ist durch Zusammenhalt geprägt. 
-  * Die Schüler:innen sprechen in einem respektvollen und höflichen Ton mit der Lehrkraft. 
-  * Die Schüler:innen hören der Lehrkraft zu und lassen sie ausreden. 
- 
- ++++ 
- 
- 
- ++++1.7 Die Lehrkraft arbeitet dialogisch und kooperativ mit den am Unterricht beteiligten Personen 
-zusammen.| 
-**Indikatoren**\\ 
- 
-  * Die Lehrkraft arbeitet wertschätzend mit den am Unterricht beteiligten Personen zusammen. 
-  * Die am Unterricht beteiligten Personen agieren in ihrem gemeinsam abgestimmten Verantwortungs- und Zuständigkeitsbereich rollenadäquat. 
-  * Die am Unterricht beteiligten Personen stimmen situativ Aufgaben ab. 
- 
-**Verweise:** [[https://sopaedseminar-fr.de/verwaltung/lib/exe/fetch.php?media=wiki:ausbildung:fachrichtung:uebergreifend:qr_kooperative_prozesse_gestalten_2022-01-01.pdf|Qualitätsrahmen: Kooperative Prozesse subsidiär gestalten]] 
- 
- ++++ 
----- 
-===== QB 2 Kognitive Aktivierung ===== 
- 
-++++ 2.1. Die Lehrkraft knüpft an die individuellen Lernausgangslagen der Schüler:innen an.| 
-**Indikatoren**\\   
-  * Die Lehrkraft orientiert sich an der Lebenswelt der Schüler:innen. 
-  * Die Lehrkraft bezieht die Interessen der Schüler:innen mit ein. 
-  * Die Lehrkraft schafft gemeinsame Erfahrungs- und Aneignungsräume. 
-  * Die Schüler:innen bringen Vorwissen, Vorerfahrungen und Vorstellungen zu einem Thema ein. 
-  * Die Schüler:innen stellen Fragen zum Lerngegenstand. 
- 
-++++ 
- 
-++++ 2.2. Die Lehrkraft fokussiert den Unterricht unter Berücksichtigung fachwissenschaftlicher und 
-fachdidaktischer Aspekte auf die zentralen Inhalte und Ziele.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft arbeitet die zentralen Aspekte eines Themas heraus und setzt diese in eine sachlogische Reihenfolge. 
-  * Die Lehrkraft gestaltet Bildungsangebote auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse bezüglich deren Wirksamkeit. 
-  * Die Lehrkraft sorgt für einen zielgerichteten Einsatz von Methoden, Sozialformen und (digitalen) Medien. 
-  * Die Lehrkraft adaptiert Inhalte situativ flexibel. 
-  * Die Lehrkraft gestaltet die Lernzeit effektiv und effizient. 
-  * Die Lehrkraft achtet auf eine schüler:innenorientierte und inhaltsbezogene Abfolge, Länge und Gestaltung der Unterrichtsphasen. 
-  * Die Lehrkraft sorgt für Transparenz im Hinblick auf die Begründung des Lerngegenstands, die Ziele, die Inhalte und den Ablauf. 
- 
-++++ 
- 
-++++ 2.3. Die Lehrkraft ermöglicht den Schüler:innen eine vertiefte Auseinandersetzung mit den zentralen 
-Inhalten.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft wählt Inhalte, Aufgabenformate, Medien und Methoden, die die Schüler:innen zum Nachdenken anregen. 
-  * Die Lehrkraft stellt Fragen so, dass diese zu einer vertieften Auseinandersetzung anregen. 
-  * Die Schüler:innen erläutern eigene Lösungswege. 
-  * Die Schüler:innen erklären, beschreiben, begründen ihre Antworten. 
-  * Die Schüler:innen erläutern, wie etwas Neues mit dem Bekannten zusammenhängt. 
-  * Die Schüler:innen wenden bisher Gelerntes in neuen Zusammenhängen an. 
-  * Die Lehrkraft bietet passende Aneignungsmöglichkeiten an. 
- 
-++++ 
- 
-++++ 2.4. Die Lehrkraft sichert wesentliche (Teil-)Ergebnisse, die für das Weiterlernen hilfreich sind.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Schüler:innen fassen (Teil-) Ergebnisse mit Blick auf das Lernziel zusammen. 
-  * Die Lehrkraft nutzt geeignete Medien, um (Teil-) Ergebnisse festzuhalten. 
-  * Die Lehrkraft ermöglicht den Schüler:innen das Wiederholen, Üben und Festigen von Lerninhalten. 
- 
-++++ 
- 
-++++ 2.5. Die Lehrkraft ermöglicht den Schüler:innen, sich engagiert am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft weckt bei den Schüler:innen Interesse, Motivation und Freude am Unterricht. 
-  * Die Schüler:innen beteiligen sich aufmerksam und aktiv am Unterricht. 
-  * Die Schüler:innen stellen Fragen, wenn ihnen etwas unklar ist. 
- 
-++++ 
----- 
-===== QB 3 Konstruktive Unterstützung ===== 
-++++3.1 Die Lehrkraft unterstützt die Schüler:innen individuell in ihrem Lernprozess.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft beobachtet die Schüler:innen gezielt in ihrem Lernprozess. 
-  * Die Lehrkraft individualisiert und differenziert (z.B. bzgl. der Aneignungsmöglichkeiten, des Schwierigkeitsgrades, der Methoden) entsprechend der individuellen Lernausgangslagen und Ziele der Schüler:innen. 
-  * Die Lehrkraft nimmt sich gezielt Zeit für einzelne Schüler:innen. 
-  * Die Lehrkraft adaptiert ihren Unterricht situativ. 
- 
-++++ 
- 
-++++3.2 Die Lehrkraft verwendet eine professionelle Lehrer:innensprache.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft passt ihre Äußerungskomplexität an die Lernausgangslagen der Schüler:innen an, v.a. hinsichtlich des Wortschatzes und der Grammatik. 
-  * Die Lehrkraft drückt sich sprachlich deutlich und korrekt aus. 
-  * Die Lehrkraft variiert die Lehrer:innensprache situativ angemessen. 
-  * Die Lehrkraft setzt Visualisierung unterstützend ein, z.B. durch Gegenstände, Bilder, Schrift, lautsprachunterstützende Gebärden. 
-  * Die Lehrkraft setzt handlungsbegleitendes Sprechen ein. 
-  * Die Lehrkraft hält Blickkontakt und stellt damit einen persönlichen Bezug zu den Schüler:innen her, sichert deren Aufmerksamkeit, signalisiert aktives Zuhören. 
-  * Die Lehrkraft setzt Mimik und Gestik unterstützend ein. 
- 
-++++ 
- 
-++++3.3 Die Lehrkraft unterstützt das Sprach- und Textverständnis der Schüler:innen.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft nutzt Formen der Visualisierung, z.B. durch Gegenstände, Bilder, Piktogramme, Schrift. 
-  * Die Lehrkraft wiederholt und modelliert Schüler:innenäußerungen gezielt, z.B. durch korrektives Feedback. 
-  * Die Lehrkraft stellt gezielt Nachfragen. 
-  * Die Lehrkraft übt gezieltes Nachfragen mit den Schüler:innen ein und verstärkt dieses positiv. 
-  * Die Lehrkraft strukturiert ihre sprachlichen Äußerungen klar, z.B. gliedert sie Arbeitsaufträge in Teilschritte, setzt bei Lehrer:innenvorträgen gezielt Pausen ein. 
-  * Die Lehrkraft wendet Lese-Leicht-Kriterien zur Vereinfachung von Lesetexten an. 
- 
-++++ 
- 
-++++3.4 Die Lehrkraft gibt den Schüler:innen Feedback, das zum Weiterlernen hilfreich ist.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft informiert Lernende kontinuierlich während des Lernprozesses über ihren aktuellen Lernstand sowie ihre individuelle Lernentwicklung. 
-  * Die Rückmeldungen der Lehrkraft helfen den Schüler:innen, ihre Fehler zu erkennen und ihr weiteres Vorgehen zu verbessern. 
-  * Die Lehrkraft weist die Schüler:innen angemessen auf Lernerfolge wie auch auf Verständnisschwierigkeiten oder Wissenslücken hin. 
-  * Die Lehrkraft vermittelt Strategien, die die Schüler:innen bei der Bearbeitung künftiger Aufgaben einsetzen können. 
- 
-++++ 
- 
-++++3.5 Die Lehrkraft bietet Möglichkeiten zur Reflexion.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft macht frühzeitig Kriterien für die spätere Reflexion transparent. 
-  * Die Lehrkraft bietet Schüler:innen die Möglichkeit, kriteriengeleitet zu reflektieren. 
-  * Die Lehrkraft ermöglicht den Schüler:innen, die Reflexionsergebnisse für ihr weiteres Lernen zu nutzen. 
- 
-++++ 
- 
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-===== QB 4 Strukturierte Klassenführung ===== 
-++++4.1 Die Lehrkraft hat einen guten Überblick über das Geschehen im Unterricht.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft hat alle Schüler:innen im Blick. 
-  * Die Lehrkraft zeigt Präsenz, z.B. durch Blicke, Gesten, Positionierung im Klassenraum. 
- 
-++++ 
- 
-++++4.2 Die Lehrkraft gestaltet ihre Rolle situationsangemessen und eindeutig aus.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft agiert als verantwortlich unterrichtsleitende Person. 
-  * Die Lehrkraft trifft bei Bedarf notwendige Entscheidungen in erzieherischer und didaktischer Hinsicht. 
-  * Die Lehrkraft schafft Unterrichtsphasen, in denen sie sich bewusst zurücknimmt. 
-  * Die Lehrkraft schafft für die Schüler:innen Formen der Beteiligung. 
-++++ 
- 
-++++4.3 Die Lehrkraft zeigt präventive und intervenierende Maßnahmen im Umgang mit 
-Unterrichtsstörungen und Konflikten.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft verschafft sich Kenntnis von aktuellen Ereignissen und emotionalen Zuständen der Schüler:innen. 
-  * Die Lehrkraft reduziert das Störungs- und Konfliktpotential z.B. durch die Wahl der Sozialform, der Sitzordnung, der Methoden, den am Unterricht beteiligten Personen. 
-  * Die Lehrkraft reagiert frühzeitig auf sich entwickelnde Unterrichtsstörungen und Konflikte. 
-  * Die Lehrkraft nutzt Regeln und Rituale alters-, situationsangemessen und zielgerichtet. 
-  * Die Lehrkraft gestaltet individuelle Maßnahmen zur Verhaltensmodellierung auf Basis des Verstehenden Ansatzes. 
-  * Die Lehrkraft verfügt über ein vielfältiges Verhaltensrepertoire zur Reaktion auf Störungen. 
-  * Die Lehrkraft leitet nachvollziehbare und klare Konsequenzen ab. 
-  * Die Lehrkraft hält in herausfordernden Situationen eine wertschätzende Haltung gegenüber den Schüler:innen aufrecht. 
-++++ 
- 
-++++4.4 Die Lehrkraft sorgt für eine vorbereitete Lernumgebung.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft schafft eine reizarme Lernumgebung. 
-  * Die Lehrkraft achtet auf sinnvolle Positionierungen der Schüler:innen, z.B. über die Sitzordnung. 
-  * Die Lehrkraft gestaltet Wege im Klassenraum möglichst störungsarm. 
-  * Die Lehrkraft nutzt feste Plätze für Arbeitsmaterialien. 
-  * Die Lehrkraft schafft für die gewählten Sozialformen ausreichend Platz. 
-  * Die Lehrkraft gestaltet Arbeitsplätze übersichtlich und lernförderlich. 
-  * Die Lehrkraft unterstützt die Schüler:innen, ihre Lernumgebung selbständig zu nutzen und zu gestalten.  
-  * Benötigtes Material und notwendige Hilfsmittel sind einsatzbereit. 
-++++ 
- 
-++++4.5 Die Lehrkraft bezieht unterstützende Rituale mit ein.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Schüler:innen kennen Abläufe im Unterricht. 
-  * Die Schüler:innen zeigen Sicherheit in ritualisierten Handlungsabläufen. 
-  * Die Schüler:innen bewältigen Anforderungen durch deren Ritualisierung selbstorganisiert. 
-++++ 
- 
-++++4.6 Die Lehrkraft sorgt für einen zielgerichteten Einsatz der am Unterricht beteiligten Personen.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft sorgt dafür, dass die am Unterricht beteiligten Personen die Schüler:innen in Abhängigkeit von deren Lernvoraussetzungen und situativen Bedürfnissen unterstützen. 
-  * Die Lehrkraft setzt die am Unterricht beteiligten Personen zielorientiert ein. 
-  * Die Lehrkraft berücksichtigt beim Einsatz fachliche Qualitäten der am Unterricht beteiligten Personen. 
-  * Die Lehrkraft klärt mit den am Unterricht beteiligten Personen Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten situativ. 
-  * Die Lehrkraft leitet die am Unterricht beteiligten Personen in Bezug auf deren Aufgaben an. 
-++++ 
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-===== QB 5 Förderschwerpunktspezifische Qualitäten E ===== 
-++++5.1 Die Lehrkraft macht sozial-emotionale Kompetenzentwicklung gezielt zum Unterrichtsgegenstand.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft macht ggf. individuell transparent, welche sozial-emotionale Kompetenzen geübt und ausgebaut werden sollen. 
-  * Die Lehrkraft bietet den Schüler:innen passende Aufgaben, Angebote und Situationen zur Erarbeitung und Übung der sozial-emotionalen Kompetenzen an. 
-  * Die Lehrkraft ermöglicht den Schüler:innen eine kriteriengeleitete Reflexion zur sozial-emotionalen Kompetenzentwicklung. 
-++++ 
- 
-++++5.2 Die Lehrkraft berücksichtigt die Erlebens- und Verhaltensweisen der Schüler:innen mit dem Ziel, Selbstwirksamkeitserfahrungen zu ermöglichen | 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft erkennt die individuellen Erlebens- und Verhaltensweisen als die aktuelle Realität an. 
-  * Die Lehrkraft bietet sich in bindungsrelevanten Situationen (Frust, Angst, Konflikt, u.ä.) als zuverlässige und zugewandte Begleitung an. 
-  * Die Lehrkraft spiegelt und verbalisiert wahrgenommene Emotionen und angenommene Attribuierungen.  
-  * Die Lehrkraft ermutigt Schüler:innen. 
-  * Die Lehrkraft gibt Schüler:innen regelmäßiges, beschreibendes,  (nicht –wertendes ) kontinuierliches  Feedback, das zum Weiterlernen in sozial-emotionaler Hinsicht hilfreich ist.   
-  * Die Lehrkraft ermöglicht es Schüler:innen, sich als bedeutsam für die Gruppe zu erleben.   
-  * Die Lehrkraft ermöglicht es Schüler:innen, sich als bedeutsam für den Lernprozess zu erleben.   
-  * Die Lehrkraft ermöglicht es Schüler:innen, sich als bedeutsam für die Erreichung eines Lernziels zu erleben.   
- 
-  
-++++ 
- 
-++++5.3 Die Lehrkraft schafft ein Setting, in dem gelingende Interaktion gezielt anvisiert und möglich wird.| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft macht Merkmale gelungener Interaktion transparent. 
-  * Die Lehrkraft fungiert als Modell und nutzt Merkmale gelungener Interaktion. 
-  * Die Lehrkraft übt mit den Schüler:innen gezielt Formen gelingender Interaktion ein.  
-  * Die Lehrkraft ermöglicht die Erprobung gelingender Interaktion  in ausgewählten Realsituationen.  
-  * Die Lehrkraft erarbeitet mit den Schüler:innen individuelle Rahmenbedingungen und Handlungspläne für gelingende Interaktion. 
-  * Die Lehrkraft reflektiert mit Schüler:innen regelmäßig beschreibend Interaktionssituationen kriteriengeleitet.  
- 
-++++ 
- 
- 
-++++5.4 Die Lehrkraft sichert den Strategieerwerb zu sozial kompetenten Verhalten. | 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft macht eigene Strategien transparent.  
-  * Die Lehrkraft betrachtet mit den Schüler:innen unterschiedliche soziale Situationen und arbeitet die jeweiligen Erwartungen und Wirkungen heraus. (Umgang in der peer, Verhalten in der Öffentlichkeit, etc.)  
-  * Die Lehrkraft Schüler:innen wenden explizit Strategien an, die sie beim Entwickeln von sozial kompetentem Verhalten unterstützen. 
-  * Die Lehrkraft bietet Schüler:innen Möglichkeiten zur Reflexion, mit welchen Strategien ihnen sozial kompetentes Verhalten gelungen ist.  
-  * Die Lehrkraft bietet Schüler:innen die Möglichkeit, von hilfreichen Strategien zu sozial kompetentem Verhalten anderer Schüler:innen zu erfahren.  
- 
- 
- 
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-++++ 
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- 
-++++5.5 Die Lehrkraft bietet im Bedarfsfall passgenaue Bildungs- und Erziehungsangebote bei bestehenden ICD-10-Diagnosen  | 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft bietet spezifische Erziehungs- und Bildungsangebote bei AD(H)S . 
-  * Die Lehrkraft bietet spezifische Erziehungs- und Bildungsangebote bei ASS . 
-  * Die Lehrkraft bietet spezifische Erziehungs- und Bildungsangebote bei Traumatisierung. 
-  * Die Lehrkraft bietet spezifische Erziehungs- und Bildungsangebote bei bestehender Angststörung. 
-  * Die Lehrkraft bietet spezifische Erziehungs- und Bildungsangebote bei Depression. 
-  * Die Lehrkraft bietet spezifische Erziehungs- und Bildungsangebote bei Persönlichkeitsstörungen 
-  * Die Lehrkraft bietet spezifische Erziehungs- und Bildungsangebote bei Zwangsstörungen. 
-  * (…) 
- 
- 
-++++ 
- 
-++++5.6 Die Lehrkraft didaktisiert Realsituationen zur Erprobung und Übung von kontextangemessenem Verhalten.   | 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft setzt Materialien und Medien aus der Lebenswelt der Schüler:innen ein (lokale Fahrpläne, Verträge, etc.)  
-  * Die Lehrkraft nutzt außerschulische Lernräume wie z.B. den ÖPNV, die Stadt, den Wald, etc. 
-  * Die Lehrkraft bietet Schüler:innen die Möglichkeit zur Mitarbeit in Schülerfirmen, im Pausenkiosk, im Schulgarten, in der Schulküche, etc .    
-  * Die Lehrkraft ermöglicht Praktika . 
-  * Die Schüler:innen übernehmen Patenschaften.  
-  * Die Schüler:innen arbeiten in Kooperation mit außerschulischen Partnern (Bauernhof, Vereine, Stadtteilzentrum). 
-  * Die Lehrkraft bezieht außerschulische Experten in den Unterricht ein (Zeitzeugen, Polizei, Beratungsstellen, etc.)   
- 
-++++ 
- 
- 
-++++5.7 Die Lehrkraft berücksichtigt relevante Aspekte der kultursoziologischen Didaktik| 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft berücksichtigt biografische Erfahrungen (u.a. Migration, Flucht und Traumatisierung, etc.) der Schüler:innen und macht Angebote zur Bewältigung. 
-  * Die Lehrkraft berücksichtigt die sozio-ökonomischen Voraussetzungen der Familien der Schüler:innen . 
-  * Die Lehrkraft berücksichtigt aktuell relevante familiendynamische Prozesse aus der Vergangenheit und Gegenwart.  
-  * Die Lehrkraft berücksichtigt habituelle Gepflogenheiten der Schüler:innen . 
-  * Die Lehrkraft berücksichtigt mögliche Erfahrungen von Mobbing und Gewalt.  
-  * Die Lehrkraft berücksichtigt mögliche Erfahrungen von aktuellen oder vergangenen Konflikten mit der Zivilgesellschaft. 
- 
- 
-++++ 
- 
-++++5.8 Die Lehrkraft unterstützt Schüler:innen über unterschiedliche Angebote, Zugänge zu Unterricht und zu ihrem eigenen Verhalten zu finden.   | 
-**Indikatoren**\\ 
-  * Die Lehrkraft bietet Schüler:innen künstlerische und handwerkliche Zugänge an (Zeichnen, Malen, Theater, Musik, kreatives Schreiben, Bauen)  
-  * Die Lehrkraft bietet Schüler:innen die Möglichkeit, gezielt eigene Grenzen auszuloten, z.B. über Sport, Erlebnispädagogik, Abenteuerspiele, etc. 
-  * Die Lehrkraft ermöglicht Schüler:innen Naturerfahrungen (Schulhund, Wald, etc.).  
-  * Die Lehrkraft greift gemachte Erfahrungen gezielt auf und unterstützt Schüler:innen darin, diese für die Entwicklung ihres Verhaltens nutzbar zu machen.  
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-++++ 
----- 
-===== Literatur ===== 
- 
-  * Bohl, T. (2014). Qualität und Heterogenität. Vortrag auf der 5. Tübinger Tagung für Schulpädagogik. 
-  * Brandstetter, R. & Burghardt, M. (2008). Individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung. Aufgabe und Instrument der Arbeit an Sonderschulen. In: vds, Landesverband Baden-Württemberg (Hrsg.): Pädagogische Impulse, 3/2008. 
-  * Grünke, M. (2009). Welche Lernfördermethoden sind wirklich hilfreich? Vortrag auf der Jahrestagung der drei Studienseminare in Bad Wildbad vom 14. bis 16. September 2009. 
-  * Hattie, J. (2013). Lernen sichtbar machen. Baltmannsweiler: Schneider. 
-  * Helmke, A. (2015). Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität. Diagnose, Evaluation und Verbesserung des Unterrichts. Velber: Kallmeyer. 
-  * Heymann, H.-W. (2015). Warum sollte Unterricht „kognitiv aktivieren“? In: Pädagogik. Heft 5/2015. Weinheim: Beltz. 
-  * Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (2021): Unterrichtsfeedbackbogen Tiefenstrukturen. Version vom 01.06.2021. 
-  * Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (2021): Beobachtungsmanual zum Unterrichtsfeedbackbogen Tiefenstrukturen. Version vom 01.06.2021. 
-  * Kleickmann, T. (2012). Kognitiv abstrahieren und inhaltlich strukturieren im naturwissenschaftlichen Sachunterricht. Kiel: Sinus an Grundschulen. 
-  * Meyer, H. (2008). Was ist guter Unterricht? Berlin: Cornelsen. 
-  * Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Freiburg – Abteilung Sonderpädagogik (2022): Qualitätsrahmen Unterricht. Version vom 01.01.2022. 
-  * Trautwein, U. & Kunter, M. (2013). Psychologie des Unterrichts, Paderborn: Schöningh. Unterrichtsfeedbackbogen. 
- 
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