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wiki:ausbildung:fachrichtung:sprache:qr-unterricht

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wiki:ausbildung:fachrichtung:sprache:qr-unterricht [2024/10/07 10:16] – [Qualitätsrahmen Unterricht - Sprache] Romina Raunerwiki:ausbildung:fachrichtung:sprache:qr-unterricht [2025/10/07 14:34] (aktuell) Romina Rauner
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 Zur Realisierung dieser Zielsetzung dienen im Rahmen von Unterricht die im Folgenden aufgeführten Qualitätsbereiche. Sie bilden am SAF Freiburg, Abt. Sonderpädagogik den Referenzrahmen für die Planung, Durchführung, Reflexion und Bewertung von Lehr-Lernsituationen. Bezugspunkte hierfür sind die IBBW-Publikationsreihe „Wirksamer Unterricht“, der „Unterrichtsfeedbackbogen Tiefenstrukturen“ des IBBW sowie „Fokus Unterrichtsbewertung“ des KM. Zur Realisierung dieser Zielsetzung dienen im Rahmen von Unterricht die im Folgenden aufgeführten Qualitätsbereiche. Sie bilden am SAF Freiburg, Abt. Sonderpädagogik den Referenzrahmen für die Planung, Durchführung, Reflexion und Bewertung von Lehr-Lernsituationen. Bezugspunkte hierfür sind die IBBW-Publikationsreihe „Wirksamer Unterricht“, der „Unterrichtsfeedbackbogen Tiefenstrukturen“ des IBBW sowie „Fokus Unterrichtsbewertung“ des KM.
 +
 +===== Qualitätsbereiche für Lehr-Lernsituationen=====
 +**QB1** Beziehungsgestaltung\\
 +**QB2** Kognitive Aktivierung\\
 +**QB3** Konstruktive Unterstützung\\
 +**QB4** Strukturierte Klassenführung\\
 +**QB5** Förderschwerpunktspezifische Qualitäten\\
 +
 +Die tiefenstrukturellen Dimensionen „Kognitive Aktivierung“, „Konstruktive Unterstützung“ und „Strukturierte Klassenführung“ wurden aus sonderpädagogischer Perspektive konkretisiert und durch die „Beziehungsgestaltung“ sowie förderschwerpunktspezifische Aspekte vervollständigt. In ihrem Zusammenspiel und unter Berücksichtigung der Fachdidaktiken entfalten sie ihre Wirksamkeit.
 +\\ Den fünf Qualitätsbereichen sind Qualitätskriterien, den Qualitätskriterien wiederum Indikatoren zur Konkretisierung zugeordnet. Die Qualitätskriterien und -indikatoren erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie können je nach Lerngruppe und Zielsetzung des Unterrichts in ihrer Relevanz variieren und unterschiedlich gewichtet werden.
 +
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 ===== Qualitätsbereiche für Lehr-Lernsituationen===== ===== Qualitätsbereiche für Lehr-Lernsituationen=====
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 ===== QB 1 Beziehungsgestaltung ===== ===== QB 1 Beziehungsgestaltung =====
  
- ++++1.1 Die Lehrkraft begegnet den Schüler:innen empathisch, respektvoll und wertschätzend.|+ ++++1.1 Die Lehrkraft begegnet den Schülerinnen und Schüler empathisch, respektvoll und wertschätzend.|
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
  
-  * Die Lehrkraft behandelt alle Schüler:innen freundlich. +  * Die Lehrkraft behandelt alle Schülerinnen und Schüler freundlich. 
-  * Die Lehrkraft zeigt echtes Interesse für die Perspektiven und Meinungen der Schüler:innen+  * Die Lehrkraft zeigt echtes Interesse für die Perspektiven und Meinungen der Schülerinnen und Schüler. 
-  * Die Lehrkraft nimmt die Gefühle und Probleme der Schüler:innen ernst.+  * Die Lehrkraft nimmt die Gefühle und Probleme der Schülerinnen und Schüler ernst.
   * Die Lehrkraft zeigt angemessen Mitgefühl.   * Die Lehrkraft zeigt angemessen Mitgefühl.
  ++++  ++++
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 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
  
-  * Die Lehrkraft teilt die Freude von Schüler:innen+  * Die Lehrkraft teilt die Freude von Schülerinnen und Schülern
-  * Die Lehrkraft spendet Trost, der von den Schüler:innen angenommen werden kann. +  * Die Lehrkraft spendet Trost, der von den Schülerinnen und Schülern angenommen werden kann. 
-  * Die Lehrkraft vermittelt den Schüler:innen über (non-) verbale Ausdrucksformen das Gefühl des Angenommenseins.+  * Die Lehrkraft vermittelt den Schülerinnen und Schülern über (non-) verbale Ausdrucksformen das Gefühl des Angenommenseins.
  ++++  ++++
  
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 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
  
-  * Die Lehrkraft achtet die Grenzen der Schüler:innen.+  * Die Lehrkraft achtet die Grenzen der Schülerinnen und Schüler.
   * Die Lehrkraft setzt (situations- und alters-)angemessen Grenzen in Bezug auf Körperkontakt und Kommunikation.   * Die Lehrkraft setzt (situations- und alters-)angemessen Grenzen in Bezug auf Körperkontakt und Kommunikation.
   * Die Lehrkraft lässt eine angemessene Form von Nähe zu.   * Die Lehrkraft lässt eine angemessene Form von Nähe zu.
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   * Die Lehrkraft sichert beständige Beziehungen.   * Die Lehrkraft sichert beständige Beziehungen.
-  * Die Lehrkraft bietet den Schüler:innen (wenn nötig) einen Rückzugsraum. +  * Die Lehrkraft bietet den Schülerinnen und Schülern (wenn nötig) einen Rückzugsraum. 
-  * Die Lehrkraft achtet den Pausen-, Ruhe- und Schlafbedarf der Schüler:innen+  * Die Lehrkraft achtet den Pausen-, Ruhe- und Schlafbedarf der Schülerinnen und Schüler. 
-  * Die Lehrkraft bietet den Schüler:innen Sicherheit und Verlässlichkeit. +  * Die Lehrkraft bietet den Schülerinnen und Schülern Sicherheit und Verlässlichkeit. 
-  * Die Lehrkraft ermöglicht es den Schüler:innen, im Bedarfsfall zu essen und zu trinken. +  * Die Lehrkraft ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, im Bedarfsfall zu essen und zu trinken. 
-  * Die Lehrkraft bietet den Schüler:innen die Möglichkeit zum Toilettengang.+  * Die Lehrkraft bietet den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zum Toilettengang.
   * Die Lehrkraft sichert erforderliche Angebote zur Pflege.   * Die Lehrkraft sichert erforderliche Angebote zur Pflege.
   * Die Lehrkraft nimmt Rücksicht auf den Gesundheitszustand der Schüler:innen.   * Die Lehrkraft nimmt Rücksicht auf den Gesundheitszustand der Schüler:innen.
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 ++++ ++++
  
- ++++1.5 Die Lehrkraft hält die Beziehung zu den Schüler:innen auch in herausfordernden Situationen+ ++++1.5 Die Lehrkraft hält die Beziehung zu den SSchülerinnen und Schülern auch in herausfordernden Situationen
 aufrecht.| aufrecht.|
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
  
   * Die Lehrkraft bleibt auch in herausfordernden Situationen wertschätzend.   * Die Lehrkraft bleibt auch in herausfordernden Situationen wertschätzend.
-  * Die Lehrkraft achtet darauf, die Schüler:innen nicht zu beschämen. +  * Die Lehrkraft achtet darauf, die Schülerinnen und Schüler nicht zu beschämen. 
-  * Die Lehrkraft ermöglicht den Schüler:innen bewusst, ihre gemachten Erfahrungen durch relativierende, korrigierende oder verändernde Gegenerfahrungen zu ergänzen oder zu kontrastieren.+  * Die Lehrkraft ermöglicht den Schülerinnen und Schülern bewusst, ihre gemachten Erfahrungen durch relativierende, korrigierende oder verändernde Gegenerfahrungen zu ergänzen oder zu kontrastieren.
   * Die Lehrkraft zeigt Verständnis.   * Die Lehrkraft zeigt Verständnis.
   * Die Lehrkraft zieht sich im Sinne einer Deeskalation situativ zurück.   * Die Lehrkraft zieht sich im Sinne einer Deeskalation situativ zurück.
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 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
  
-  * Die Lehrkraft ermöglicht den Schüler:innen ein gelingendes Miteinander. +  * Die Lehrkraft ermöglicht den Schülerinnen und Schülern ein gelingendes Miteinander. 
-  * Die Schüler:innen hören einander zu und lassen sich gegenseitig ausreden. +  * Die Schülerinnen und Schüler hören einander zu und lassen sich gegenseitig ausreden. 
-  * Die Lehrkraft und Schüler:innen gehen geduldig miteinander um. +  * Die Lehrkraft und Schülerinnen und Schüler gehen geduldig miteinander um. 
-  * Die Schüler:innen helfen und unterstützen sich gegenseitig. +  * Die Schülerinnen und Schüler helfen und unterstützen sich gegenseitig. 
-  * Die Schüler:innen stellen einander bei Fehlern nicht bloß.+  * Die Schülerinnen und Schüler stellen einander bei Fehlern nicht bloß.
   * Das Klassenklima ist durch Zusammenhalt geprägt.   * Das Klassenklima ist durch Zusammenhalt geprägt.
-  * Die Schüler:innen sprechen in einem respektvollen und höflichen Ton mit der Lehrkraft. +  * Die Schülerinnen und Schüler sprechen in einem respektvollen und höflichen Ton mit der Lehrkraft. 
-  * Die Schüler:innen hören der Lehrkraft zu und lassen sie ausreden.+  * Die Schülerinnen und Schüler hören der Lehrkraft zu und lassen sie ausreden.
  
  ++++  ++++
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 ++++ 2.1. Die Lehrkraft berücksichtigt die individuellen Lernausgangslagen der Schüler:innen.| ++++ 2.1. Die Lehrkraft berücksichtigt die individuellen Lernausgangslagen der Schüler:innen.|
 **Indikatoren**\\   **Indikatoren**\\  
-  * Die Lehrkraft berücksichtigt behinderungsspezifische Voraussetzungen der Schüler:innen, z.B. kognitive, sprachliche, motorische, sozial-emotionale ... +  * Die Lehrkraft berücksichtigt behinderungsspezifische Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler, z.B. kognitive, sprachliche, motorische, sozial-emotionale ... 
-  * Die Lehrkraft knüpft an die Lebenswelt der Schüler:innen an.  +  * Die Lehrkraft knüpft an die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler an.  
-  * Die Lehrkraft bezieht die Interessen der Schüler:innen mit ein.+  * Die Lehrkraft bezieht die Interessen der Schülerinnen und Schüler mit ein.
   * Die Lehrkraft schafft gemeinsame Erfahrungs- und Aneignungsräume.   * Die Lehrkraft schafft gemeinsame Erfahrungs- und Aneignungsräume.
-  * Die Schüler:innen bringen Vorwissen, Vorerfahrungen und Vorstellungen zu einem Thema ein.+  * Die Schülerinnen und Schüler bringen Vorwissen, Vorerfahrungen und Vorstellungen zu einem Thema ein.
  
 ++++ ++++
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   * Die Lehrkraft adaptiert Inhalte situativ flexibel.   * Die Lehrkraft adaptiert Inhalte situativ flexibel.
   * Die Lehrkraft gestaltet die Lernzeit effektiv und effizient.   * Die Lehrkraft gestaltet die Lernzeit effektiv und effizient.
-  * Die Lehrkraft achtet auf eine schüler:innenorientierte und inhaltsbezogene Abfolge, Länge und Gestaltung der Unterrichtsphasen.+  * Die Lehrkraft achtet auf eine schülerorientierte und inhaltsbezogene Abfolge, Länge und Gestaltung der Unterrichtsphasen.
   * Die Lehrkraft sorgt für Transparenz im Hinblick auf die Begründung des Lerngegenstands, die Ziele, die Inhalte und den Ablauf.   * Die Lehrkraft sorgt für Transparenz im Hinblick auf die Begründung des Lerngegenstands, die Ziele, die Inhalte und den Ablauf.
  
 ++++ ++++
  
-++++ 2.3. Die Lehrkraft ermöglicht den Schüler:innen eine vertiefte Auseinandersetzung mit den zentralen+++++ 2.3. Die Lehrkraft ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine vertiefte Auseinandersetzung mit den zentralen
 Inhalten.| Inhalten.|
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
-  * Die Lehrkraft wählt Inhalte, Aufgabenformate, Medien und Methoden, die die Schüler:innen zum Nachdenken anregen.+  * Die Lehrkraft wählt Inhalte, Aufgabenformate, Medien und Methoden, die die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken anregen.
   * Die Lehrkraft stellt Fragen so, dass diese zu einer vertieften Auseinandersetzung anregen.   * Die Lehrkraft stellt Fragen so, dass diese zu einer vertieften Auseinandersetzung anregen.
-  * Die Schüler:innen erläutern eigene Lösungswege. +  * Die Schülerinnen und Schüler erläutern eigene Lösungswege. 
-  * Die Schüler:innen erklären, beschreiben, begründen ihre Antworten. +  * Die Schülerinnen und Schüler erklären, beschreiben, begründen ihre Antworten. 
-  * Die Schüler:innen erläutern, wie etwas Neues mit dem Bekannten zusammenhängt. +  * Die Schülerinnen und Schüler erläutern, wie etwas Neues mit dem Bekannten zusammenhängt. 
-  * Die Schüler:innen wenden bisher Gelerntes in neuen Zusammenhängen an.+  * Die Schülerinnen und Schüler wenden bisher Gelerntes in neuen Zusammenhängen an.
   * Die Lehrkraft bietet passende Aneignungsmöglichkeiten an.   * Die Lehrkraft bietet passende Aneignungsmöglichkeiten an.
  
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 ++++ 2.4. Die Lehrkraft sichert wesentliche (Teil-)Ergebnisse, die für das Weiterlernen hilfreich sind.| ++++ 2.4. Die Lehrkraft sichert wesentliche (Teil-)Ergebnisse, die für das Weiterlernen hilfreich sind.|
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
-  * Schüler:innen fassen (Teil-) Ergebnisse mit Blick auf das Lernziel zusammen.+  * Schülerinnen und Schüler fassen (Teil-) Ergebnisse mit Blick auf das Lernziel zusammen.
   * Die Lehrkraft nutzt geeignete Medien, um (Teil-) Ergebnisse festzuhalten.   * Die Lehrkraft nutzt geeignete Medien, um (Teil-) Ergebnisse festzuhalten.
-  * Die Lehrkraft ermöglicht den Schüler:innen das Wiederholen, Üben und Festigen von Lerninhalten.+  * Die Lehrkraft ermöglicht den Schülerinnen und Schülern das Wiederholen, Üben und Festigen von Lerninhalten.
  
 ++++ ++++
  
-++++ 2.5. Die Lehrkraft ermöglicht den Schüler:innen, sich engagiert am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen.|+++++ 2.5. Die Lehrkraft ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, sich engagiert am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen.|
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
   * Die Lehrkraft weckt bei den Schüler:innen Interesse, Motivation und Freude am Unterricht.   * Die Lehrkraft weckt bei den Schüler:innen Interesse, Motivation und Freude am Unterricht.
-  * Die Schüler:innen beteiligen sich aufmerksam und aktiv am Unterricht. +  * Die Schülerinnen und Schüler beteiligen sich aufmerksam und aktiv am Unterricht. 
-  * Die Schüler:innen stellen Fragen, wenn ihnen etwas unklar ist.+  * Die Schülerinnen und Schüler stellen Fragen, wenn ihnen etwas unklar ist.
  
 ++++ ++++
 ---- ----
 ===== QB 3 Konstruktive Unterstützung ===== ===== QB 3 Konstruktive Unterstützung =====
-++++3.1 Die Lehrkraft unterstützt die Schüler:innen individuell in ihrem Lernprozess.|+++++3.1 Die Lehrkraft unterstützt die Schülerinnen und Schüler individuell in ihrem Lernprozess.|
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
-  * Die Lehrkraft beobachtet die Schüler:innen gezielt in ihrem Lernprozess. +  * Die Lehrkraft beobachtet die Schülerinnen und Schüler gezielt in ihrem Lernprozess. 
-  * Die Lehrkraft individualisiert und differenziert (z.B. bzgl. der Aneignungsmöglichkeiten, des Schwierigkeitsgrades, der Methoden, der Hilfsmittel ...) entsprechend der individuellen Lernausgangslagen und Ziele der Schüler:innen+  * Die Lehrkraft individualisiert und differenziert (z.B. bzgl. der Aneignungsmöglichkeiten, des Schwierigkeitsgrades, der Methoden, der Hilfsmittel ...) entsprechend der individuellen Lernausgangslagen und Ziele der Schülerinnen und Schüler. 
-  * Die Lehrkraft nimmt sich gezielt Zeit für einzelne Schüler:innen.+  * Die Lehrkraft nimmt sich gezielt Zeit für einzelne SSchülerinnen und Schüler.
   * Die Lehrkraft adaptiert ihren Unterricht situativ.   * Die Lehrkraft adaptiert ihren Unterricht situativ.
  
 ++++ ++++
  
-++++3.2 Die Lehrkraft verwendet eine professionelle Lehrer:innensprache.|+++++3.2 Die Lehrkraft verwendet eine professionelle Lehrersprache.|
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
-  * Die Lehrkraft passt ihre Äußerungskomplexität an die Lernausgangslagen der Schüler:innen an, v.a. hinsichtlich des Wortschatzes und der Grammatik.+  * Die Lehrkraft passt ihre Äußerungskomplexität an die Lernausgangslagen der Schülerinnen und Schüler an, v.a. hinsichtlich des Wortschatzes und der Grammatik.
   * Die Lehrkraft drückt sich sprachlich deutlich und korrekt aus.   * Die Lehrkraft drückt sich sprachlich deutlich und korrekt aus.
-  * Die Lehrkraft variiert die Lehrer:innensprache situativ angemessen.+  * Die Lehrkraft variiert die Lehrersprache situativ angemessen.
   * Die Lehrkraft setzt Visualisierung unterstützend ein, z.B. durch Gegenstände, Bilder, Schrift, lautsprachunterstützende Gebärden.   * Die Lehrkraft setzt Visualisierung unterstützend ein, z.B. durch Gegenstände, Bilder, Schrift, lautsprachunterstützende Gebärden.
   * Die Lehrkraft setzt handlungsbegleitendes Sprechen ein.   * Die Lehrkraft setzt handlungsbegleitendes Sprechen ein.
-  * Die Lehrkraft hält Blickkontakt und stellt damit einen persönlichen Bezug zu den Schüler:innen her, sichert deren Aufmerksamkeit, signalisiert aktives Zuhören.+  * Die Lehrkraft hält Blickkontakt und stellt damit einen persönlichen Bezug zu den Schülerinnen und Schülern her, sichert deren Aufmerksamkeit, signalisiert aktives Zuhören.
   * Die Lehrkraft setzt Mimik und Gestik unterstützend ein.   * Die Lehrkraft setzt Mimik und Gestik unterstützend ein.
  
 ++++ ++++
  
-++++3.3 Die Lehrkraft unterstützt das Sprach- und Textverständnis der Schüler:innen.|+++++3.3 Die Lehrkraft unterstützt das Sprach- und Textverständnis der Schülerinnen und Schüler.|
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
   * Die Lehrkraft nutzt Formen der Visualisierung, z.B. durch Gegenstände, Bilder, Piktogramme, Schrift.   * Die Lehrkraft nutzt Formen der Visualisierung, z.B. durch Gegenstände, Bilder, Piktogramme, Schrift.
-  * Die Lehrkraft wiederholt und modelliert Schüler:innenäußerungen gezielt, z.B. durch korrektives Feedback.+  * Die Lehrkraft wiederholt und modelliert Äußerungen von Schülerinnen und Schülern gezielt, z.B. durch korrektives Feedback.
   * Die Lehrkraft stellt gezielt Nachfragen.   * Die Lehrkraft stellt gezielt Nachfragen.
-  * Die Lehrkraft übt gezieltes Nachfragen mit den Schüler:innen ein und verstärkt dieses positiv.+  * Die Lehrkraft übt gezieltes Nachfragen mit den Schülerinnen und Schülern ein und verstärkt dieses positiv.
   * Die Lehrkraft strukturiert ihre sprachlichen Äußerungen klar, z.B. gliedert sie Arbeitsaufträge in Teilschritte, setzt bei Lehrer:innenvorträgen gezielt Pausen ein.   * Die Lehrkraft strukturiert ihre sprachlichen Äußerungen klar, z.B. gliedert sie Arbeitsaufträge in Teilschritte, setzt bei Lehrer:innenvorträgen gezielt Pausen ein.
   * Die Lehrkraft wendet Lese-Leicht-Kriterien zur Vereinfachung von Lesetexten an.   * Die Lehrkraft wendet Lese-Leicht-Kriterien zur Vereinfachung von Lesetexten an.
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 ++++ ++++
  
-++++3.4 Die Lehrkraft gibt den Schüler:innen Feedback, das zum Weiterlernen hilfreich ist.|+++++3.4 Die Lehrkraft gibt den Schülerinnen und Schülern Feedback, das zum Weiterlernen hilfreich ist.|
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
   * Die Lehrkraft macht frühzeitig transparent, zu welchen Aspekten im weiteren Verlauf ein Feedback gegeben werden soll.   * Die Lehrkraft macht frühzeitig transparent, zu welchen Aspekten im weiteren Verlauf ein Feedback gegeben werden soll.
   * Die Lehrkraft informiert Lernende kontinuierlich während des Lernprozesses über ihren aktuellen Lernstand sowie ihre individuelle Lernentwicklung.   * Die Lehrkraft informiert Lernende kontinuierlich während des Lernprozesses über ihren aktuellen Lernstand sowie ihre individuelle Lernentwicklung.
-  * Die Rückmeldungen der Lehrkraft helfen den Schüler:innen, ihre Fehler zu erkennen und ihr weiteres Vorgehen zu verbessern. +  * Die Rückmeldungen der Lehrkraft helfen den Schülerinnen und Schülern, ihre Fehler zu erkennen und ihr weiteres Vorgehen zu verbessern. 
-  * Die Lehrkraft weist die Schüler:innen angemessen auf Lernerfolge wie auch auf Verständnisschwierigkeiten oder Wissenslücken hin. +  * Die Lehrkraft weist die Schülerinnen und Schüler angemessen auf Lernerfolge wie auch auf Verständnisschwierigkeiten oder Wissenslücken hin. 
-  * Die Lehrkraft vermittelt Strategien, die die Schüler:innen bei der Bearbeitung künftiger Aufgaben einsetzen können.+  * Die Lehrkraft vermittelt Strategien, die die Schülerinnen und Schüler bei der Bearbeitung künftiger Aufgaben einsetzen können.
  
 ++++ ++++
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 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
   * Die Lehrkraft macht frühzeitig Kriterien für die spätere Reflexion transparent.   * Die Lehrkraft macht frühzeitig Kriterien für die spätere Reflexion transparent.
-  * Die Lehrkraft bietet Schüler:innen die Möglichkeit, kriteriengeleitet zu reflektieren. +  * Die Lehrkraft bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, kriteriengeleitet zu reflektieren. 
-  * Die Lehrkraft ermöglicht den Schüler:innen, die Reflexionsergebnisse für ihr weiteres Lernen zu nutzen.+  * Die Lehrkraft ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, die Reflexionsergebnisse für ihr weiteres Lernen zu nutzen.
  
 ++++ ++++
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 ++++ ++++
 ---- ----
 +
  
 ===== QB 5 Förderschwerpunktspezifische Qualitäten ===== ===== QB 5 Förderschwerpunktspezifische Qualitäten =====
  
-++++5.1. Die Lehrkraft verwendet eine professionelle Lehrer:innensprache+++++5.1. Die Lehrkraft verwendet eine professionelle Lehrersprache
 (Förderschwerpunktspezifische Aspekte). (Förderschwerpunktspezifische Aspekte).
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 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
-  * Die Lehrkraft setzt die Lehrer:innensprache gezielt ein, um z.B. den Wortschatz zu fördern, das Sprachverständnis zu sichern, … +  * Die Lehrkraft setzt die Lehrersprache gezielt ein, um z.B. den Wortschatz zu fördern, das Sprachverständnis zu sichern, … 
   * Die Lehrkraft reduziert die Äußerungskomplexität (semantisch-lexikalisch, morphologisch-syntaktisch).   * Die Lehrkraft reduziert die Äußerungskomplexität (semantisch-lexikalisch, morphologisch-syntaktisch).
-  * Die Lehrkraft setzt spezifisches Lob ein (verstärkt z.B. Nachfragen der Schüler:innen positiv und spezifisch, z.B. „Toll, dass du genau nachfragst!“).+  * Die Lehrkraft setzt spezifisches Lob ein (verstärkt z.B. Nachfragen der Schülerinnen und Schüler positiv und spezifisch, z.B. „Toll, dass du genau nachfragst!“).
   * Die Lehrkraft setzt Modellierungstechniken gezielt ein, die den kindlichen Äußerungen vorausgehen (Präsentation, Parallelsprechen, linguistische Markierung, Alternativfragen) bzw. nachfolgen (Expansion, Extension, Umformung, modellierte Selbstkorrektur, korrektives Feedback) und modelliert in die Phase der nächsten Entwicklung.    * Die Lehrkraft setzt Modellierungstechniken gezielt ein, die den kindlichen Äußerungen vorausgehen (Präsentation, Parallelsprechen, linguistische Markierung, Alternativfragen) bzw. nachfolgen (Expansion, Extension, Umformung, modellierte Selbstkorrektur, korrektives Feedback) und modelliert in die Phase der nächsten Entwicklung. 
   * Die Lehrkraft spricht klar und deutlich.   * Die Lehrkraft spricht klar und deutlich.
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 ++++5.2. Die Lehrkraft schafft kommunikationsfördernde Kontexte. | ++++5.2. Die Lehrkraft schafft kommunikationsfördernde Kontexte. |
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
-  * Die Schüler:innen haben im Unterricht  Sprech- und Kommunikationsanlässe.+  * Die Schülerinnen und Schüler haben im Unterricht  Sprech- und Kommunikationsanlässe.
   * Die Lehrkraft evoziert Sprechhandlungen durch spezifische Methodenauswahl und Sozialformen (z.B. Gesprächskreis, untersch. kommunikative Settings, Gesprächssituationen, …)   * Die Lehrkraft evoziert Sprechhandlungen durch spezifische Methodenauswahl und Sozialformen (z.B. Gesprächskreis, untersch. kommunikative Settings, Gesprächssituationen, …)
   * die Lehrkraft plant die Zusammensetzung von Gruppen für die kommunikative Interaktion bewusst.   * die Lehrkraft plant die Zusammensetzung von Gruppen für die kommunikative Interaktion bewusst.
-  * Die Schüler:innen haben feste Erzählzeiten +  * Die Schülerinnen und Schüler haben feste Erzählzeiten. 
-  * Die Lehrkraft schafft gezielte Sprechanlässe für bestimmte Schüler:innen / nutzt 1:1 Situationen für die Umsetzung individueller Bildungsangebote+  * Die Lehrkraft schafft gezielte Sprechanlässe für bestimmte Schülerinnen und Schüler / nutzt 1:1 Situationen für die Umsetzung individueller Bildungsangebote
   * Die Lehrkraft hört aufmerksam zu.   * Die Lehrkraft hört aufmerksam zu.
-  * Die Schüler:innen haben Zeit (z.B. zum Nachdenken und Austauschen, Einsatz von Murmelphasen, Aktivierung des Vorwissens, …).+  * Die Schülerinnen und Schüler haben Zeit (z.B. zum Nachdenken und Austauschen, Einsatz von Murmelphasen, Aktivierung des Vorwissens, …).
  
    
Zeile 320: Zeile 334:
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
   * Die Lehrkraft wendet Strategien der Gesprächsführung (z.B. Zeit geben, Öffnen, Aufgreifen und Weitergeben von Redebeiträgen, strukturieren und kategorisieren von Beiträgen, Sicherung von Ergebnissen) an.    * Die Lehrkraft wendet Strategien der Gesprächsführung (z.B. Zeit geben, Öffnen, Aufgreifen und Weitergeben von Redebeiträgen, strukturieren und kategorisieren von Beiträgen, Sicherung von Ergebnissen) an. 
-  * Die Schüler:innen sind durch Fragen und Impulse sprachlich aktiviert werden und entwickeln eine Fragehaltung +  * Die Schülerinnen und Schüler sind durch Fragen und Impulse sprachlich aktiviert werden und entwickeln eine Fragehaltung
   * Die Lehrkraft präsentiert bewusst prägnante ausgewählte Sprechhandlungen (bitten, fragen, …).   * Die Lehrkraft präsentiert bewusst prägnante ausgewählte Sprechhandlungen (bitten, fragen, …).
   * Die Lehrkraft achtet auf Perspektivenwechsel/Sprecherwechsel (Sprecher- Zuhörer/Turn-Taking)   * Die Lehrkraft achtet auf Perspektivenwechsel/Sprecherwechsel (Sprecher- Zuhörer/Turn-Taking)
-  * Die Lehrkraft hält Blickkontakt (stellt einen persönlichen Bezug zu den Schüler:innen her, sichert deren Aufmerksamkeit, signalisiert aktives Zuhören, …). +  * Die Lehrkraft hält Blickkontakt (stellt einen persönlichen Bezug zu den Schülerinnen und Schülern her, sichert deren Aufmerksamkeit, signalisiert aktives Zuhören, …). 
-  * Die Lehrkraft sichert das gegenseitige Zuhören der Schüler:innen untereinander.+  * Die Lehrkraft sichert das gegenseitige Zuhören der Schülerinnen und Schüler untereinander.
   * Die Lehrkraft setzt nonverbale und paraverbale Mittel bewusst ein (Mimik, Gestik , …).   * Die Lehrkraft setzt nonverbale und paraverbale Mittel bewusst ein (Mimik, Gestik , …).
   * Die Lehrkraft vermeidet kommunikativen Zeitdruck.   * Die Lehrkraft vermeidet kommunikativen Zeitdruck.
-  * Die Lehrkraft evoziert die Verständnissicherung der Schüler:innen (z.B. eigenes schlecht verständliches Sprechen, Besprechen von Signalen bei Nichtverstehen).+  * Die Lehrkraft evoziert die Verständnissicherung der Schülerinnen und Schüler (z.B. eigenes schlecht verständliches Sprechen, Besprechen von Signalen bei Nichtverstehen).
   * Die Lehrkraft berücksichtigt Auswirkungen pragmatisch-kommunikativer Schwierigkeiten auf die Textkompetenz.   * Die Lehrkraft berücksichtigt Auswirkungen pragmatisch-kommunikativer Schwierigkeiten auf die Textkompetenz.
   * Die Lehrkraft unterstützt die Organisation von Texten (Erstellen von Texten, Handlungspläne, Gliedern von Texten z.B. in Sinnabschnitte).   * Die Lehrkraft unterstützt die Organisation von Texten (Erstellen von Texten, Handlungspläne, Gliedern von Texten z.B. in Sinnabschnitte).
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 ++++5.4. Die Lehrkraft sichert und fördert das Sprach- und Textverständnis. (Förderschwerpunktspezifische Ergänzungen) | ++++5.4. Die Lehrkraft sichert und fördert das Sprach- und Textverständnis. (Förderschwerpunktspezifische Ergänzungen) |
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
-  * Die Lehrkraft sichert die Aufmerksamkeit der Schüler:innen (z. B. für Ruhe im Raum sorgen, Blickkontakt herstellen, sich den Schüler:innen zuwenden, auf die Zuwendung der Schüler:innen warten). +  * Die Lehrkraft sichert die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler (z. B. für Ruhe im Raum sorgen, Blickkontakt herstellen, sich den Schülerinnen und Schülern zuwenden, auf die Zuwendung der Schülerinnen und Schüler warten). 
-  * Die Lehrkraft berücksichtigt die allgemeinen Indikatoren einer gelungen Lehrer:innensprache+  * Die Lehrkraft berücksichtigt die allgemeinen Indikatoren einer gelungen Lehrersprache
   * Die Lehrkraft nutzt Visualisierungen (Gegenstände, Bilder, Illustrationen), Audiodateien oder den erweiterten Einsatz von digitalen Medien (z.B. Einsatz von iPads, Erklärvideos).   * Die Lehrkraft nutzt Visualisierungen (Gegenstände, Bilder, Illustrationen), Audiodateien oder den erweiterten Einsatz von digitalen Medien (z.B. Einsatz von iPads, Erklärvideos).
   * Die Lehrkraft visualisiert Arbeitsaufträge / gibt den Schüler:innen die Möglichkeit Arbeitsaufträge nochmals nachzulesen (visuell) oder anzuhören (auditiv).    * Die Lehrkraft visualisiert Arbeitsaufträge / gibt den Schüler:innen die Möglichkeit Arbeitsaufträge nochmals nachzulesen (visuell) oder anzuhören (auditiv). 
   * Die Lehrkraft lässt verbale/schriftliche Arbeitsaufträge (mit Hilfe von Abrufhilfen) in eigenen Worten wiederholen.   * Die Lehrkraft lässt verbale/schriftliche Arbeitsaufträge (mit Hilfe von Abrufhilfen) in eigenen Worten wiederholen.
   * Die Lehrkraft stellt gezielt Nachfragen (z. B. „Was ist dein erster Arbeitsschritt?“).   * Die Lehrkraft stellt gezielt Nachfragen (z. B. „Was ist dein erster Arbeitsschritt?“).
-  * Die Schüler:innen erlernen Strategien zu Verbesserung des Sprach- und Textverständnisses und wenden diese auch in ungeübten Situationen an(z.B. eigenständig Nachfragen, nach unbekannten Wörtern fragen/ im Text unterstreichen, … +  * Die Schülerinnen und Schüler erlernen Strategien zu Verbesserung des Sprach- und Textverständnisses und wenden diese auch in ungeübten Situationen an(z.B. eigenständig Nachfragen, nach unbekannten Wörtern fragen/ im Text unterstreichen, … 
   * Die Lehrkraft lässt Verständnisfragen beantworten, z.B. nach einem gelesenen Text.   * Die Lehrkraft lässt Verständnisfragen beantworten, z.B. nach einem gelesenen Text.
   * Die Lehrkraft fördert das Monitoring des Sprachverstehens (z. B. durch Anbahnung einer Fragehaltung, Geben von Hinweisen zum Signalisieren von Nichtverstehen).   * Die Lehrkraft fördert das Monitoring des Sprachverstehens (z. B. durch Anbahnung einer Fragehaltung, Geben von Hinweisen zum Signalisieren von Nichtverstehen).
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 ++++5.5. Die Lehrkraft macht Angebote zur Förderung des Wortschatzes. | ++++5.5. Die Lehrkraft macht Angebote zur Förderung des Wortschatzes. |
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
-  * Die Lehrkraft beachtet die allgemeinen Indikatoren zur Lehrer:innensprache.+  * Die Lehrkraft beachtet die allgemeinen Indikatoren zur Lehrersprache.
   * Die Lehrkraft macht Angebote zur Elaboration auf Inhaltseben/Lemmaebene (prozedurale, episodische, semantische, syntaktische Aspekte).   * Die Lehrkraft macht Angebote zur Elaboration auf Inhaltseben/Lemmaebene (prozedurale, episodische, semantische, syntaktische Aspekte).
-  * Die Lehrkraft bietet einen multimodalen Markenmix (z.B. Schüler:inneninteressen, Vorwissen und Vorerfahrungen, macht Angebote auf verschiedenen Aneignungsebenen (basal-perzeptiv, enaktiv, ikonisch, symbolisch).+  * Die Lehrkraft bietet einen multimodalen Markenmix (z.B. Interessen der Schülerinnen und Schüler, Vorwissen und Vorerfahrungen, macht Angebote auf verschiedenen Aneignungsebenen (basal-perzeptiv, enaktiv, ikonisch, symbolisch).
   * Die Lehrkraft nutzt hierarchische Netzwerkmodelle (z.B. ähnliche Begriffe, Oberbegriffe, Unterbegriffe, Synonyme oder Gegensätze finden).   * Die Lehrkraft nutzt hierarchische Netzwerkmodelle (z.B. ähnliche Begriffe, Oberbegriffe, Unterbegriffe, Synonyme oder Gegensätze finden).
   * Die Lehrkraft macht Angebote zur Elaboration auf Formebene/Lexemebene (phonologische, graphemische, morphologische, syntaktische Aspekte).   * Die Lehrkraft macht Angebote zur Elaboration auf Formebene/Lexemebene (phonologische, graphemische, morphologische, syntaktische Aspekte).
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 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
   * Die Lehrkraft wählt eine spezifische grammatische Zielstruktur aus (Zielstruktur wird dabei präsentiert, rezeptiv gesichert, evoziert und modelliert).   * Die Lehrkraft wählt eine spezifische grammatische Zielstruktur aus (Zielstruktur wird dabei präsentiert, rezeptiv gesichert, evoziert und modelliert).
-  * Die Lehrkraft verwendet eine Sprechweise, die den Schüler:innen die Entdeckung der Zielstruktur erleichtert (z.B. durch bewusste Verlangsamung, akzentuiertes Betonen, leicht übertriebene Prosodie, fraktioniertes Sprechen=kurze Pause unmittelbar vor und hinter der Zielstruktur).+  * Die Lehrkraft verwendet eine Sprechweise, die den Schülerinnen und Schülern die Entdeckung der Zielstruktur erleichtert (z.B. durch bewusste Verlangsamung, akzentuiertes Betonen, leicht übertriebene Prosodie, fraktioniertes Sprechen=kurze Pause unmittelbar vor und hinter der Zielstruktur).
   * Die Lehrkraft fokussiert auf die kürzeste grammatische Zielstruktur.   * Die Lehrkraft fokussiert auf die kürzeste grammatische Zielstruktur.
   * Die Lehrkraft setzt die grammatische Zielstruktur hochfrequent ein.   * Die Lehrkraft setzt die grammatische Zielstruktur hochfrequent ein.
   * Die Schüler:innen erfahren  zwingende Kontexte für die Zielstruktur (z.B. „Mir hat heute am besten gefallen, dass…“, „Wen hast du gezogen?“ „Den Löwen.“)   * Die Schüler:innen erfahren  zwingende Kontexte für die Zielstruktur (z.B. „Mir hat heute am besten gefallen, dass…“, „Wen hast du gezogen?“ „Den Löwen.“)
-  * Die Lehrkraft setzt Modellierungstechniken gezielt ein (bietet Schüler:innenäußerungen vorausgehende und nachfolgende Sprachmodelle, z.B. korrektives Feedback, Umformungen, Expansion, Extension etc…).+  * Die Lehrkraft setzt Modellierungstechniken gezielt ein (bietet Schüleräußerungen vorausgehende und nachfolgende Sprachmodelle, z.B. korrektives Feedback, Umformungen, Expansion, Extension etc…).
   * Die Lehrkraft achtet auf einen Wechsel zwischen unterschiedlichen sprachlichen Modalitäten (Reflexion, Produktion, Reflexion).   * Die Lehrkraft achtet auf einen Wechsel zwischen unterschiedlichen sprachlichen Modalitäten (Reflexion, Produktion, Reflexion).
   * Die Lehrkraft sensibilisiert für Morphemmarkierungen (z.B. durch Einsatz von Lautgebärden/Mundbildern)   * Die Lehrkraft sensibilisiert für Morphemmarkierungen (z.B. durch Einsatz von Lautgebärden/Mundbildern)
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 ++++5.7. Die Lehrkraft macht Angebote zur Förderung der Aussprache. | ++++5.7. Die Lehrkraft macht Angebote zur Förderung der Aussprache. |
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
-  * Die Lehrkraft verwendet eine Lehrer:innensprache, die als Sprachvorbild dient (z.B. durch genaue Artikulation, langsames Sprechtempo und ein gut sichtbares Mundbild).+  * Die Lehrkraft verwendet eine Lehrersprache, die als Sprachvorbild dient (z.B. durch genaue Artikulation, langsames Sprechtempo und ein gut sichtbares Mundbild).
   * Die Lehrkraft macht Angebote zur Förderung der Mundmotorik (z.B. Mundmotorik-Geschichten, Einbettung in Buchstabeneinführungen).   * Die Lehrkraft macht Angebote zur Förderung der Mundmotorik (z.B. Mundmotorik-Geschichten, Einbettung in Buchstabeneinführungen).
   * Die Lehrkraft verwendet Handzeichen, die sich an der Lautbildung orientieren, um den auditiven Kanal zu entlasten.   * Die Lehrkraft verwendet Handzeichen, die sich an der Lautbildung orientieren, um den auditiven Kanal zu entlasten.
   * Die Lehrkraft verwendet (weitere) visuelle Hilfen, damit die Lautbildung besser erfasst wird (z.B. Handspiegel, Schnittbilder vom Kiefer, Kiefermodelle).   * Die Lehrkraft verwendet (weitere) visuelle Hilfen, damit die Lautbildung besser erfasst wird (z.B. Handspiegel, Schnittbilder vom Kiefer, Kiefermodelle).
-  * Die Lehrkraft setzt Modellierungstechniken gezielt ein (bietet Schüler:innenäußerungen vorausgehende und nachfolgende Sprachmodelle).+  * Die Lehrkraft setzt Modellierungstechniken gezielt ein (bietet Äußerungen der Schülerinnen und Schüler vorausgehende und nachfolgende Sprachmodelle).
   * Die Lehrkraft setzt Methoden zur Lautanbahnung an (z.B. myofunktionelle Übungen).   * Die Lehrkraft setzt Methoden zur Lautanbahnung an (z.B. myofunktionelle Übungen).
   * Die Lehrkraft hebt phonetisch-phonologische Zielstrukturen hervor.   * Die Lehrkraft hebt phonetisch-phonologische Zielstrukturen hervor.
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 ++++5.8. Die Lehrkraft entlastet das phonologische Arbeitsgedächtnis. | ++++5.8. Die Lehrkraft entlastet das phonologische Arbeitsgedächtnis. |
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
-  * Die Lehrkraft nutzt kompensatorische Möglichkeiten zur Entlastung des phonologischen Arbeitsgedächtnisses durch den Einsatz von Visualisierungen, die Reduzierung der Lehrer:innensprache, die Sicherung der Aufmerksamkeit und den Einsatz von Schrift.+  * Die Lehrkraft nutzt kompensatorische Möglichkeiten zur Entlastung des phonologischen Arbeitsgedächtnisses durch den Einsatz von Visualisierungen, die Reduzierung der Lehrersprache, die Sicherung der Aufmerksamkeit und den Einsatz von Schrift.
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wiki/ausbildung/fachrichtung/sprache/qr-unterricht.1728288980.txt.gz · Zuletzt geändert: 2024/10/07 10:16 von Romina Rauner