Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


wiki:ausbildung:fachrichtung:hoeren:qr-unterricht

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
wiki:ausbildung:fachrichtung:hoeren:qr-unterricht [2023/01/23 14:50] – angelegt Staubitz Adminwiki:ausbildung:fachrichtung:hoeren:qr-unterricht [2023/11/15 14:23] (aktuell) – [Literatur] Staubitz Admin
Zeile 4: Zeile 4:
 ====== Qualitätsrahmen Unterricht - Hören ====== ====== Qualitätsrahmen Unterricht - Hören ======
  
-**Stand: 23.01.2023**\\+**Stand: 06.11.2023**\\
  
  
  
-  * Qualitätsrahmen PDF +Im Folgenden finden Sie den Qualitätsrahmen Unterricht in verschiedenen Versionen: 
-  * Qualitätsrahmen PDF mit Indikatoren + 
-  * Protokollvorlage+ 
 +  {{ :wiki:ausbildung:fachrichtung:hoeren:20231106_qru_hoeren_kriterien.pdf |Qualitätsrahmen mit Qualitätskriterien (PDF)}} 
 +  * {{ :wiki:ausbildung:fachrichtung:hoeren:20231106_qru_hoeren_indikatoren.pdf |Qualitätsrahmen mit Qualitätskriterien und Indikatoren (PDF)}} 
 +  * {{ :wiki:ausbildung:fachrichtung:hoeren:qru_protokollvorlage_hoeren.docx |Qualitätsrahmen als Protokollvorlage (WORD)}}
  
 ===== Leitgedanken ===== ===== Leitgedanken =====
  
-Übergeordnete Zielsetzung ist es, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einem Anspruch +Übergeordnete Zielsetzung ist es, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einem Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot auf der Basis ihrer Lernausgangslagen durch eine individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung zu ermöglichen, ihre Aktivitätspotenziale zu entfalten und ihre Teilhabe zu erweitern. 
-auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot auf der Basis ihrer Lernausgangslagen durch +\\ Zur Realisierung dieser Zielsetzung dienen im Rahmen von Unterricht die im Folgenden dargestellten Qualitätsbereiche. Sie bilden am Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Freiburg, Abteilung Sonderpädagogik den Referenzrahmen für die Planung, DurchführungReflexion und Bewertung von Lehr-Lernsituationen. Bezugspunkte hierfür sind sowohl der Unterrichtsfeedbackbogen Tiefenstrukturen des IBBW als auch Fokus Unterrichtsbewertung des KM
-individuelle Bildungsangebote zu ermöglichen, ihre Aktivitätspotenziale zu entfalten und ihre Teilhabe + 
-zu erweitern.\\ + 
-Zur Realisierung dieser Zielsetzung dienen die im Folgenden dargestellten Qualitätsbereiche. Sie bilden +
-den Referenzrahmen für die Planung, Durchführung und Reflexion von Lehr-Lernsituationen. Erst im +
-Zusammenspiel entwickeln die Qualitätsbereiche ihre Wirksamkeit. Den Qualitätsbereichen sind +
-Qualitätskriterien, den Qualitätskriterien wiederum beobachtbare Indikatoren zugeordnet+
-Die Qualitätskriterien und -indikatoren erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und können je +
-nach Lerngruppe und Zielsetzung des Unterrichts unterschiedlich gewichtet werden.+
  
 ===== Qualitätsbereiche für Lehr-Lernsituationen===== ===== Qualitätsbereiche für Lehr-Lernsituationen=====
Zeile 31: Zeile 29:
 **QB4** Strukturierte Klassenführung\\ **QB4** Strukturierte Klassenführung\\
 **QB5** Förderschwerpunktspezifische Qualitäten\\ **QB5** Förderschwerpunktspezifische Qualitäten\\
 +
 +Die tiefenstrukturellen Dimensionen „Kognitive Aktivierung“, „Konstruktive Unterstützung“ und „Strukturierte Klassenführung“ wurden aus sonderpädagogischer Perspektive konkretisiert und durch die „Beziehungsgestaltung“ sowie förderschwerpunktspezifische Aspekte vervollständigt. In ihrem Zusammenspiel und unter Berücksichtigung der Fachdidaktiken entfalten sie ihre Wirksamkeit.
 +\\ Den fünf Qualitätsbereichen sind Qualitätskriterien, den Qualitätskriterien wiederum Indikatoren zur Konkretisierung zugeordnet. Die Qualitätskriterien und -indikatoren erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie können je nach Lerngruppe und Zielsetzung des Unterrichts in ihrer Relevanz variieren und unterschiedlich gewichtet werden.
  
 ---- ----
 +
 +
 ===== QB 1 Beziehungsgestaltung ===== ===== QB 1 Beziehungsgestaltung =====
  
Zeile 123: Zeile 126:
   * Die Lehrkraft berücksichtigt behinderungsspezifische Voraussetzungen der Schüler:innen, z.B. kognitive, sprachliche, motorische, sozial-emotionale ...   * Die Lehrkraft berücksichtigt behinderungsspezifische Voraussetzungen der Schüler:innen, z.B. kognitive, sprachliche, motorische, sozial-emotionale ...
   * Die Lehrkraft knüpft an die Lebenswelt der Schüler:innen an.    * Die Lehrkraft knüpft an die Lebenswelt der Schüler:innen an. 
- 
   * Die Lehrkraft bezieht die Interessen der Schüler:innen mit ein.   * Die Lehrkraft bezieht die Interessen der Schüler:innen mit ein.
   * Die Lehrkraft schafft gemeinsame Erfahrungs- und Aneignungsräume.   * Die Lehrkraft schafft gemeinsame Erfahrungs- und Aneignungsräume.
Zeile 288: Zeile 290:
 ===== QB 5 Förderschwerpunktspezifische Qualitäten ===== ===== QB 5 Förderschwerpunktspezifische Qualitäten =====
  
-++++5.2 Qualitätskriterium |+++++5.1. Die Lehrkraft und die Schüler:innen gestalten im Unterricht möglichst optimale Hör- und Kommunikationsbedingungen.|
 **Indikatoren**\\ **Indikatoren**\\
-  * ...  +  * Die Lehrkraft überprüft zu Beginn des Unterrichts zusammen mit den Schüler:innen die Funktionsfähigkeit der Hörsysteme. 
 +  * Die Lehrkraft integriert die Kontrolle der Hörsysteme in den Tagesablauf. 
 +  * Die Lehrkraft setzt die Übertragungsanlage konsequent ein. 
 +  * Die Lehrkraft vermeidet während des Unterrichts Störgeräusche. 
 +  * Die Lehrkraft leitet bei technischen Problemen umgehend die notwendigen Maßnahmen ein. 
 +  * Die Lehrkraft beobachtet und reagiert auf Höranstrengung und Hörermüdung ihrer Schüler:innen. 
 +  * Die Lehrkraft führt mit ihren Schüler:innen feste Kommunikationsregeln ein und achtet auf die Einhaltung dieser. 
 +  * Die Lehrkraft wählt einen Sprachstandort bzw. Sitzplatz, von dem aus sie gut gesehen werden kann. 
 +  * Die Lehrkraft hält während des Sprechens bzw. Gebärdens durchgängig Blickkontakt zu ihren Schüler:innen. 
 +  * Die Schüler:innen übernehmen zunehmend die Verantwortung im Umgang mit ihren Hörsystemen und deren selbstständigen Überprüfung. 
 +  * Die Schüler:innen setzen die Übertragungsanlage konsequent ein.
  
 ++++ ++++
 +
 +++++5.2. Die Lehrkraft verwendet eine professionelle Lehrer:innensprache. 
 +(Förderschwerpunktspezifische Ergänzungen)
 + |
 +**Indikatoren**\\
 +  * Die Lehrkraft wiederholt und akzentuiert gezielt („unterstreicht“ die Wichtigkeit bestimmter Wörter, Satzteile und Sätze).
 +  * Die Lehrkraft setzt spezifisches Lob ein (verstärkt z. B. Nachfragen der Schüler:innen positiv und spezifisch, z. B. „Toll, dass du genau nachfragst!“). 
 +  * Die Lehrkraft setzt Modellierungstechniken gezielt ein (bietet Schüler:innenäußerungen vorausgehende und nachfolgende Sprachmodelle; modelliert in die nächste Phase der Entwicklung).
 +  * Die Lehrkraft spricht/gebärdet klar und deutlich.
 +  * Die Lehrkraft spricht/gebärdet variationsreich.
 +  * Die Lehrkraft setzt Pausen gezielt ein (gibt Zeit zum Nachdenken, markiert Phrasengrenzen, betont dadurch wichtige Wörter und Zielstrukturen, ...). 
 +
 +++++
 +
 +++++5.3. Die Lehrkraft nutzt adäquate Unterstützungssysteme.|
 +**Indikatoren**\\
 +  * Die Lehrkraft verwendet bei lautsprachlich orientierten Schüler:innen Handzeichen, die sich an der Lautbildung orientieren (PMS).
 +  * Die Lehrkraft verwendet bei gebärdensprachlich orientierten Schüler:innen Handzeichen, die sich am Graphem orientieren (GMS).
 +  * Die Lehrkraft nutzt LUG zur Sicherung der Kommunikation mit Schüler:innen, die die Lautsprache weitgehend auditiv wahrnehmen können.
 +  * Die Lehrkraft nutzt LUG zur Sicherung des Sprachverständnisses bei Schüler:innen mit geringer Gebärdensprachkompetenz.
 +  * Die Lehrkraft nutzt LBG zum kontrastiven Vergleich/zur Gegenüberstellung der Lautsprache mit DGS.
 +  * Die Lehrkraft nutzt LBG zum „Vorlesen“ von geschriebenen Texten
 +
 +
 +++++
 +
 +++++5.4. Die Lehrkraft sichert und fördert das Sprach- und Textverständnis. (Förderschwerpunktspezifische Ergänzungen) |
 +**Indikatoren**\\
 +  * Die Lehrkraft lässt Arbeitsanweisungen (in eigenen Worten/Gebärden) wiederholen und bietet entsprechende Abrufhilfen an.
 +  * Die Lehrkraft stellt gezielt Nachfragen (z. B. „Was ist dein erster Arbeitsschritt?“).
 +
 +
 +++++
 +
 +++++5.5. Die Lehrkraft gestaltet im Unterricht kommunikationsfördernde Kontexte. |
 +**Indikatoren**\\
 +  * Die Lehrkraft schafft im Unterricht Sprech- und Kommunikationsanlässe.
 +  * Die Lehrkraft setzt Fragen, Sachimpulse/stumme Impulse so ein, dass die Schüler:innen sprachlich aktiviert werden (Aufforderung zur Kommunikation).
 +  * Die Lehrkraft initiiert Turn-Wechsel zwischen den Schüler:innen (z. B. indem sie gibt im Unterrichtsgespräch Schüler:innenbeiträge weitergibt).
 +  * Die Lehrkraft gibt ausreichend Zeit zum Nachdenken und Formulieren.
 +  * Die Lehrkraft regt Murmelgespräche an.
 +  * Die Lehrkraft bietet ihren Schüler:innen immer wieder die Möglichkeit, in dialogischen Austausch miteinander zu kommen, z. B. im Rahmen kooperativer Arbeitsformen.
 +  * Die Lehrkraft schafft eine wertschätzende kommunikative Umgebung (Wertschätzung von Redebeiträgen, positive Rückmeldung bei Kommunikationsversuchen).
 +  * Die Lehrkraft plant die Zusammensetzung von Gruppen für die kommunikative Interaktion bewusst.
 +
 +++++
 +
 +++++5.6. Die Lehrkraft macht Angebote zur Förderung der Hör- und Kommunikationsstrategien. |
 +**Indikatoren**\\
 +  * Die Schüler:innen arbeiten stets mit angepassten Materialien und Hilfsmitteln bspw. in der Küche, in der Werkstatt, beim Anwenden der Kulturtechniken und selbständigen Tätigkeiten.
 +  * Die Schüler:innen nutzen nicht-elektronische und elektronische Kommunikationshilfen.
 +  * Die Schüler:innen benutzen angepasste Spielmaterialien.
 +  * Die Lehrkraft führt die Handhabung von Hilfsmittel gemeinsam mit Schüler:innen ein.
 +  * Die Lehrkraft ist sicher im Umgang mit den Hilfsmitteln und angepassten Materialien.
 +++++
 +
 +++++5.7. Die Lehrkraft macht Angebote zur Förderung der Pragmatik. |
 +**Indikatoren**\\
 +  * Die Lehrkraft wendet Strategien der Gesprächsführung (z. B. Öffnen, Zeit geben, Beiträge aufgreifen und gewichten) an.
 +  * Die Lehrkraft setzt Fragen und Impulse so ein, dass die Schüler:innen sprachlich aktiviert werden.
 +  * Die Lehrkraft modelliert und unterstützt das Gesprächsverhalten.
 +  * Die Lehrkraft präsentiert bewusst prägnante ausgewählte Sprachhandlungen (bitten, fragen, …).
 +  * Die Lehrkraft achtet auf Perspektivenwechsel/Wechsel der Kommunikationspartner:innen (Turn-Taking). 
 +  * Die Lehrkraft sichert die gegenseitige Aufmerksamkeit der Schüler:innen untereinander.
 +  * Die Lehrkraft vermeidet kommunikativen Zeitdruck.
 +  * Die Lehrkraft berücksichtigt Auswirkungen pragmatisch-kommunikativer Schwierigkeiten auf die Textkompetenz.
 +  * Die Lehrkraft unterstützt die Organisation von Texten (Erstellen von Texten, Handlungspläne, Gliedern von Texten z.B. in Sinnabschnitte).
 +  * Die Lehrkraft schafft einen kommunikativ zwingenden Kontext (z.B. durch Rollenspiele).
 +  * Die Lehrkraft schafft Erzählanlässe.
 +
 +++++
 +
 +++++5.8. Die Lehrkraft macht Angebote zur Förderung des Wortschatzes. |
 +**Indikatoren**\\
 +  * Die Lehrkraft macht Angebote zur Elaboration auf Inhaltsebene/Lemmaebene und Formebene/Lexemebene.
 +  * Die Lehrkraft bietet einen multimodalen Markenmix (z. B. Schüler:inneninteressen, Vorwissen und Vorerfahrungen, verschiedene Aneignungsmöglichkeiten: basal-perzeptiv, enaktiv, ikonisch, symbolisch).
 +  * Die Lehrkraft nutzt hierarchische Netzwerkmodelle (z. B. ähnliche Begriffe, Oberbegriffe, Unterbegriffe, Synonyme oder Gegensätze finden).
 +  * Die Lehrkraft macht Angebote zur Verbesserung von Abrufprozessen (z.B. Schaffen von Abrufkontexten, Anbieten von Abrufhilfen).
 +  * Die Lehrkraft macht Angebote zum Erwerb und Training von Strategien mit Selbstmanagement (Selbstevaluations-, Frage-, Speicher-, Abruf-, Kategorisierungsstrategien).
 +  * Die Lehrkraft besetzt „Nichtwissen“ positiv (z. B. „Schatzwörter“ in einer Schatzwörterkiste oder auf einem Schatzwörterplakat sammeln).
 +  * Die Lehrkraft erarbeitet einen themenbezogenen Grundwortschatz in Laut- und/oder Gebärdensprache, der es den Schüler:innen ermöglicht, sich sprachlich auszutauschen.
 +  * Die Lehrkraft bietet ausreichend Möglichkeit zur Sicherung und Festigung des erarbeiteten Wortschatzes.
 +
 +++++
 +
 +++++5.9. Die Lehrkraft macht Angebote zur Förderung der Grammatik.|
 +**Indikatoren**\\
 +  * Die Lehrkraft ermöglicht es den Schüler:innen, die grammatische Zielstruktur gut zu erkennen (z. B. durch bewusste Verlangsamung, akzentuiertes Betonen, LBG, GMS).
 +  * Die Lehrkraft fokussiert auf die kürzeste grammatische Zielstruktur.
 +  * Die Lehrkraft setzt Modellierungstechniken gezielt ein (bietet Schüler:innenäußerungen vorausgehende und nachfolgende Sprachmodelle).
 +  * Die Lehrkraft sensibilisiert für Morphemmarkierungen.
 +  * Die Lehrkraft visualisiert Sprachstrukturen (z. B. durch Bilder, Gesten, Handzeichen, farbliche Markierungen kritischer Merkmale).
 +  * Die Lehrkraft setzt Schrift ein.
 +  * Die Lehrkraft schaltet sprachliche Ablenker und Verwirrer aus.
 +  * Die Lehrkraft nutzt im Bereich Gebärdengrammatik die „kontrastive Grammatik“ (Laut-bzw. Schriftsprache-DGS).
 +
 +++++
 +
 +++++5.10. Die Lehrkraft macht Angebote zur Förderung der Aussprache. |
 +**Indikatoren**\\
 +  * Die Lehrkraft verwendet eine Lehrer:innensprache, die als Sprachvorbild dient (z. B. durch genaue Artikulation, langsames Sprechtempo und ein gut sichtbares Mundbild).
 +  * Die Lehrkraft macht Angebote zur Förderung der Mundmotorik (z. B. Mundmotorik-Geschichten, Einbettung in Buchstabeneinführungen).
 +  * Die Lehrkraft macht Angebote zur Förderung der auditiven Wahrnehmung (z. B. Spiele zur Lokalisation von Lauten in Wörtern).
 +  * Die Lehrkraft verwendet Handzeichen, die sich an der Lautbildung orientieren und dazu passende Lautsymbolkarten.
 +  * Die Lehrkraft setzt Modellierungstechniken gezielt ein (bietet Schüler:innenäußerungen vorausgehende und nachfolgende Sprachmodelle).
 +  * Die Lehrkraft macht Angebote zur Förderung der phonologischen Bewusstheit im weiteren Sinn (z. B. Geräusche erkennen, Reimen, Silbensegmentierung und -synthese) sowie im engeren Sinn (z. B. Phonemsegmentierung und -synthese, An-/In-/Endlaute erkennen und vergleichen, Wörter abhören und synthetisieren).
 +  * Die Lehrkraft macht individuelle Bildungsangebote im Bereich Gebärdenausführung.
 +  * Die Lehrkraft macht Angebote zur Förderung der exakten Ausführung der Gebärden und bezüglich des Bewusstseins des Gebärdenraums.
 +  * Die Lehrkraft macht Angebote zur phonologischen Bewusstheit (manuelle, nicht-manuelle und orale Komponenten der Gebärdensprache).
 +
 +++++
 +
 +++++5.11. Die Lehrkraft macht förderschwerpunktspezifische Angebote im Bereich Lesen und Schreiben. |
 +**Indikatoren**\\
 +  * Die Lehrkraft adaptiert/gestaltet das Material für den Schriftspracherwerb unter Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen auf Schüler:innenseite (z. B. in Bezug auf einen gesicherten Grundwortschatz, die Fähigkeiten im Bereich der auditiven Diskrimination, die Eigenkontrolle über den auditiven Kanal).
 +  * Die Lehrkraft ermöglicht auch Schüler:innen mit Schwierigkeiten im Bereich der phonologischen Bewusstheit einen Zugang zur Schriftsprache (analytisches Vorgehen über Ganzwörter und Morpheme statt Betonung der Phonem-Graphem-Korrespondenz).
 +
 +++++
 +
 +++++5.12. Die Lehrkräfte machen Angebote im bimodal-bilingualen Kontext. |
 +**Indikatoren**\\
 +  * Die Lehrkräfte machen den Schüler:innen die aktuell genutzte Sprachmodalität transparent (Schilder, räumliche Zuordnung, …).
 +  * Die Lehrkräfte bleiben innerhalb der Unterrichtsphasen in der im Rahmen der Vorbereitung besprochenen Angebotssprache.
 +  * Die Lehrkräfte wechseln sich in der Unterrichtsführung ab. 
 +  * Die Lehrkräfte bieten die Sprachen begründet simultan oder nacheinander an.
 +  * Die Lehrkräfte sind für ihre Schüler:innen ein Sprachvorbild.
 +  * Die Lehrkräfte nutzen die digitale Übertragungsanlage konsequent.
 +  * Die Lehrkräfte machen ALLE sprachlichen Äußerungen für ALLE Schüler:innen verstehbar (dolmetschen, voicen).
 +  * Die Lehrkräfte stellen die beiden Sprachen einander gezielt gegenüber (kontrastiver Unterricht z. B. im Bereich Grammatik).
 +
 +++++
 +
  
 ===== Literatur ===== ===== Literatur =====
  
-  * BohlT. (2014). Qualität und HeterogenitätVortrag auf der 5. Tübinger Tagung für Schulpädagogik+  * Achhammer(2014). Pragmatisch-kommunikative Fähigkeiten fördernMünchen: Reinhardt-Verlag
-  * Brandstetter, R. & Burghardt, M. (2008). Individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung. Aufgabe und Instrument der Arbeit an Sonderschulen. In: vds, Landesverband Baden-Württemberg (Hrsg.): Pädagogische Impulse, 3/2008+  * Brandstetter, R. & Burghardt, M. (2008). Individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung. 
-  * Gingelmaier, S., Kopp, S., Hanke, J., Witt, N. (2020). „Beziehungspädagogik“. Abgerufen von URL https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:didaktisierung:beziehungspaedagogik +  * Aufgabe und Instrument der Arbeit an Sonderschulen. In: vds, Landesverband Baden-Württemberg (Hrsg.): Pädagogische Impulse, 3/2008. 
-  * Gingelmaier, S., Brandstetter, R., Bleher, W., Vrban, R., Gitschier, L., Utz, J., Annecke, L., Binder, M., Kopp, S., Offermann, J., Urtimur, V., C. & Witt, N. (2019). „Themenfelder und Themen Verhalten“. Abgerufen von URL:https://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:verhalten:themenfeld:start +
-  * Grünke, M. (2009). Welche Lernfördermethoden sind wirklich hilfreich? Vortrag auf der Jahrestagung der drei Studienseminare in Bad Wildbad vom 14. bis 16. September 2009.+
   * Hattie, J. (2013). Lernen sichtbar machen. Baltmannsweiler: Schneider.   * Hattie, J. (2013). Lernen sichtbar machen. Baltmannsweiler: Schneider.
   * Helmke, A. (2015). Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität. Diagnose, Evaluation und Verbesserung des Unterrichts. Velber: Kallmeyer.   * Helmke, A. (2015). Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität. Diagnose, Evaluation und Verbesserung des Unterrichts. Velber: Kallmeyer.
   * Heymann, H.-W. (2015). Warum sollte Unterricht „kognitiv aktivieren“? In: Pädagogik. Heft 5/2015. Weinheim: Beltz.   * Heymann, H.-W. (2015). Warum sollte Unterricht „kognitiv aktivieren“? In: Pädagogik. Heft 5/2015. Weinheim: Beltz.
-  * Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (2021): Unterrichtsfeedbackbogen Tiefenstrukturen. Version vom 01.06.2021+  * Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (2022). Grundlagen für einen wirksamen Unterricht. Wirksamer Unterricht Band 1. https://ibbw-bw.de/,Lde/Startseite/Empirische-Bildungsforschung/Publikationsreihe-Wirksamer-Unterricht  
-  * Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (2021)Beobachtungsmanual zum Unterrichtsfeedbackbogen Tiefenstrukturen. Version vom 01.06.2021+  * Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (2022). Kognitive Aktivierung im Unterricht. Wirksamer Unterricht Band 2. https://ibbw-bw.de/,Lde/Startseite/Empirische-Bildungsforschung/Publikationsreihe-Wirksamer-Unterricht  
-  * KleickmannT. (2012). Kognitiv abstrahieren und inhaltlich strukturieren im naturwissenschaftlichen SachunterrichtKielSinus an Grundschulen+  * Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (2022). Konstruktive Unterstützung im Unterricht. Wirksamer Unterricht Band 3. https://ibbw-bw.de/,Lde/Startseite/Empirische-Bildungsforschung/Publikationsreihe-Wirksamer-Unterricht 
-  * Meyer, H. (2008). Was ist guter Unterricht? BerlinCornelsen+  * Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (2022). Kooperatives Lernen im Unterricht. Wirksamer Unterricht Band 4. https://ibbw-bw.de/,Lde/Startseite/Empirische-Bildungsforschung/Publikationsreihe-Wirksamer-Unterricht 
-  * Riess, A., GitschierL. BrandstetterR. (2021): „Didaktische Hinweise zum Lebensweltbezug.“ Abgerufen von URLhttps://wsd-bw.de/doku.php?id=wsd:didaktisierung:lebensweltbezug +  * Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (2022). Formatives Feedback im Unterricht. Wirksamer Unterricht Band 5. https://ibbw-bw.de/,Lde/Startseite/Empirische-Bildungsforschung/Publikationsreihe-Wirksamer-Unterricht 
-  * Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Freiburg – Abteilung Sonderpädagogik (2022)Qualitätsrahmen Unterricht. Version vom 01.01.2022. +  * Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (2021). Unterrichtsfeedbackbogen Tiefenstrukturen. https://ibbw-bw.de/site/pbs-bw-km-root/get/documents_E-2020499211/KULTUS.Dachmandant/KULTUS/Dienststellen/ibbw/Empirische%20Bildungsforschung/Programme-und-Projekte/Unterrichtsfeedbackbogen/Unterrichtsfeedbackbogen_Mai2022.pdf 
-  * TrautweinU. KunterM. (2013). Psychologie des Unterrichts, PaderbornSchöningh. Unterrichtsfeedbackbogen.+  * Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (2021)Beobachtungsmanual zum Unterrichtsfeedbackbogen Tiefenstrukturen. https://ibbw-bw.de/site/pbs-bw-km-root/get/documents_E-524334717/KULTUS.Dachmandant/KULTUS/Dienststellen/ibbw/Empirische%20Bildungsforschung/Programme-und-Projekte/Unterrichtsfeedbackbogen/Unterrichtsfeedbackbogen_Manual_Mai2022.pdf 
 +  *  Ministerium für KultusJugend und Sport Baden-Württemberg (2023). Fokus Unterrichtsbewertung. Leitlinien zur Beobachtung und Bewertung von Unterricht an allgemein bildenden Schulenhttps://km-bw.de/site/pbs-bw-km-root/get/params_E-1567691945_Dattachment/16565485/Fokus%20Unterricht_bf.pdf 
 +  * Ministerium für KultusJugend und Sport Baden-Württemberg (2011): Bildungsplan der Schule für Hörgeschädigte. Stuttgart. 
 +  * Motsch H.-J. (2015). Wortschatzsammler. Evidenzbasierte Strategietherapie lexikalischer Störungen im Kindesalter. MünchenErnst Reinhardt-Verlag
 +  * ReberSchönauer-Schneider(2014). Bausteine sprachheilpädagogischen Unterrichts. MünchenErnst Reinhardt-Verlag. 
 +  * Reber, K (2009). Prävention von Lese- und Rechtschreibstörungen im UnterrichtSystematischer Schriftspracherwerb von Anfang an. MünchenErnst Reinhardt-Verlag. 
 +  * Schönauer-Schneider, W & Hachul, C (2012)Sprachverstehen bei Kindern. Grundlagen, Diagnostik & Therapie. Urban & FischerMünchen. 
 +  * Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte FreiburgAbteilung Sonderpädagogik (2022)Qualitätsrahmen Unterricht. Version vom 01.01.2022. 
 +  * StecherRauner(2019): Unterrichtsqualität im Förderschwerpunkt Hören und KommunikationHeidelbergMedian Verlag
  
  
 +----
 +===== Lizenz =====
 + **Autor**: Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Freiburg, Abtl. Sonderpädagogik;\\ 
 +Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Lizenz: [[https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de|CC BY SA 4.0 ]]\\ {{:wiki:ausbildung:fachrichtung:uebergreifend:ccbysa40.png?100|}}
  
wiki/ausbildung/fachrichtung/hoeren/qr-unterricht.1674481818.txt.gz · Zuletzt geändert: 2023/01/23 14:50 von Staubitz Admin